
Archiv: Sonaraufnahme der mysteriösen Struktur am Grunde der Ostsee. | Copyright: oceanexplorer.se
Stockholm (Schweden) - Vor gut einem Jahr entdeckten schwedische Schatztaucher auf Sonaraufnahmen am Grunde der Ostsee eine große, annähernd kreisrunde und ungewöhnliche Struktur, die seither international für Rätselraten und Spekulationen darüber sorgt, um was es sich hierbei genau handelt. Tauchgänge und Detailaufnahmen, wie sie in den vergangenen Wochen stattfanden und veröffentlicht wurden, verdichteten ein Mysterium zwischen natürlichem Objekt und künstlich (von wem auch immer) geschaffener Struktur (GreWi berichtet seit 2011 kontinuierlich über die aktuellen Entwicklungen - s. Links). Jetzt hat sich erstmals auch ein schwedischer Militär zum Objekt in der Ostsee geäußert und eine weitere Theorie beigetragen.
Demnach, so zitiert die schwedische Tageszeitung "Expressen" (expressen.se) den ehemaligen U-Boot-Offizier und heutigen Steuerfahnder Anders Autellus, könne es sich auch um einen Anker einer Anti-U-Boot-Netzsperre aus dem Zweiten Weltkrieg handeln, wie sie 1943 von den Nazis quer durch den finnischen Meerbusen gespannt worden war. Das Netz aus doppeltem Stahldraht diente zur Abwehr der Durchfahrt sowjetischer U-Boote. Dieses Netz wurde von zahlreichen Betonankern gehalten. Offenbar vermutet der ehemalige Marineoffizier, dass es sich bei dem Objekt um einen solchen Anker handelt.
Für den Taucher Stefan Hogeborn, der für das "Ocean X Team" um Peter Lindberg und Dennis Asberg (oceanexplorer.se) arbeitet, klingt die Theorie interessant. Es sei ein "guter Kandidat für eine Antwort auf das Mysterium. (...) Tatsächlich wirkt das Objekt, als sei es in Lagen gegossen worden. Die Theorie wird von der Tatsache gestützt, dass sich das Objekt unmittelbar unter einer Schiffsroute befindet."
Erwartungsgemäß sorgten die Äußerungen umgehend für hitzige Diskussionen - gerade auch in der mittlerweile mehr als 10.000 Mitglieder zählenden Interessengruppe des "Ocean X Teams" auf Facebook. Auch hier sind die Meinungen gespalten. Während die einen die Idee einer nazi-deutschen U-Boot-Sperre ebenfalls für eine mögliche Erklärung halten, verweisen die meisten Diskussionsteilnehmer jedoch auf die Größe des Objekts am Grunde der Ostsee, von immerhin 60 Metern Durchmesser und teilweise bis zu acht Metern Höhe. Eine entsprechende Stahlbetonkonstruktion stelle schon alleine aufgrund des enormen Gewichts ein Argument gegen die Theorie des schwedischen Marineoffiziers dar.
Tatsächlich waren die Anker der deutschen Stahlnetzsperre im Vergleich zu den 60 Metern Durchmesser des in der Ostsee entdeckten Objekts regelrecht winzig. "Ein Anker von dieser Größe macht - für was auch immer - keinen Sinn", so die von vielen Nutzern geteilte Meinung zu Antellus' Theorie.
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Quelle: expressen.se, facebook.com/groups/178384865554985/