
Infografik zu den Neuentdeckungen mit Kepler im Vergleich zum Stand der letzten Veröffentlichung im Februar 2012. | Copyright: NASA/Ames/JPL-Caltech
Pasadena (USA) - Der bislang erfolgreichste Planetensucher, das NASA-Weltraumteleskop "Kepler" hat weitere 461 Planetenkandidaten entdeckt. Bei vieren der möglichen Planeten handelt es sich Welten, die - so sie bestätigt werden - kaum doppelt so groß sind wie die Erde und ihre Sterne innerhalb der sogenannten habitablen Zone umkreisen. Damit wäre es auf der Oberfläche dieser Planeten warm genug, damit Wasser in flüssiger Form und damit die Grundlage zumindest für irdisches Leben, existieren könnte.
Im Vergleich zu den früheren Entdeckungen des Weltraumteleskops, das nach minimalen Helligkeitsschwankungen im Licht ferner Sterne und damit nach Hinweisen auf vor diesen Sternen vorbeiziehenden Planeten sucht, zeichnet sich nun mehr und mehr die von den Wissenschaftlern erwartete stetige Zunahme an Entdeckungen auch kleinerer Planetenkandidaten und von Systemen mit mehr als nur einem Planeten ab.
"Es könnte keinen besseren Weg geben, die erweiterte Phase unserer Mission zu beginnen als mit dieser Entdeckung weiterer möglicher Außenposten für die Suche nach potentiell lebensfreundlichen Welten", zeigt sich denn auch der Kepler-Missionswissenschaftler Christopher Burke vom SETI Institute von den neuen Beobachtungsdaten fasziniert.
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"Den stärksten Anstieg sehen wir in der Anzahl der erdgroßen Planeten und Super-Erden (also Planeten von der bis doppelten bis 10-15fachen Masse der Erde)", berichten die NASA-Astronomen. Diese Gruppe sei um 43 Kandidaten und damit um 21 Prozent angewachsen.

Die neuen Datensätze vervielfachen auch die Anzahl jener fernen Planetensysteme mit mehr als nur einem Planeten, sogenannte multiple Planetensysteme, von zuvor 365 auf nun 467. Damit besitzen mittlerweile 43 Prozent aller von Kepler entdeckten Planeten mindestens einen weiteren Nachbarplaneten.
"Die große Anzahl an Kandidaten multipler Systeme legt nahe, dass ein erheblicher Teil aller Exoplaneten Teil multipler Planetensysteme sind", kommentiert auch Jack Lissauer, Planetenwissenschaftler vom Ames Research Center der NASA. "Das stimmt wiederum mit dem überein, was wir aus unserer eigenen planetaren Nachbarschaft kennen."

Bis heute konnten weiterführenden Beobachtungen insgesamt 105 der von Kepler entdeckten Planetenkandidaten als tatsächlich existierenden Planeten bestätigen.
Mit der zunehmenden Beobachtungsdauer der Mission, steigen erwartungsgemäß auch die Signale, die auf kleinere Planeten hindeuten, die ihre Sterne auf weiteren und damit längerperiodischen Umlaufbahnen umkreisen. Planeten also wie etwa unsere Erde, die vergleichsweise lange brauchen, um zum wiederholten Male vor der "Sonnenscheibe" ihres Sterns vorbeizuziehen. "Jetzt ist es nicht mehr länger eine Frage, ob wir ein wirkliches Gegenstück zur Erde finden – sondern nur noch wann", zeigt sich Steve Howell, ebenfalls Kepler-Projektwissenschafter am Ames Research Center, überzeugt.
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Quelle: NASA