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Donnerstag, 12. Juni 2014

Vorbild Star Trek: NASA-Wissenschaftler präsentieren neues Design für Warp-Raumschiff


Detailansicht der neuen Designstudie für ein Warp-Raumschiff. | Copyright/Quelle: H.White, M. Rademaker


Houston (USA) - Der NASA-Physiker Harold White ist für seine Forschung und Arbeit an der Realisierung eines Warp-Antriebs nach dem Vorbild von Star Trek bekannt. Tatsächlich hatte White, der am Johnson Space Center der NASA forscht, erst 2012 erklärt, dass das lange Zeit als unmöglich geltende Konzept nun doch vorstellbar sei und er tatsächlich schon an der Umsetzung im Kleinstmaßstab von 1:10 Millionen arbeite (...wir berichteten). Auf der Vortragsreihe "Space Visions 2013" hat White ein neues Design-Konzept des angedachten Warp-Raumschiffs präsentiert - das natürlich nur einen Namen tragen kann...

Das gemeinsam mit Mark Rademaker und Mike Okuda erstellte Designkonzept reflektiere nun die Anforderungen der zugrundeliegenden Mathematik wesentlich effektiver. Im Zentrum zweier gewaltiger Torus-Ringe, mit denen die Warp-Blase um das Schiff herum erzeugt werden soll, nutzt nun ein deutlich größeres Raumschiff den vorhandenen Platz viel besser aus. "Wenn man schon ein so gewaltiges Ding baut, dann sollte man auch so viel wie möglich in den zur Verfügung stehen Raum hinein packen."


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Gesamtansicht des angedachten Warp-Raumschiffs. | Copyright/Quelle: H.White, M. Rademaker, M. Okuda

Die Grundlage von Whites Forschungen bildet die Arbeit des mexikanischen Physikers Miguel Alcubierre, der 1997 ein Konzept für einen echten Warp-Antrieb vorgeschlagen hatte. Dieses wurde jedoch von den meisten Wissenschaftlern als nicht Umsetzbar abgetan, da seine Umsetzung unvorstellbar große Mengen an Energie benötigen würde.


Whites neue Berechnungen zeigen jedoch, dass ein etwa Fußballfeld-großes Raumschiff mit einem gewaltigen umlaufenden Torus-Rad mit deutlich kleinerem Energieaufwand angetrieben werden könnte. Der aus exotischer Materie bestehende Ring würde die Raum-Zeit regelrecht um das Raumschiff herum krümmen und dabei eine Region zusammengezogenen Raumes vor dem Raumschiff und eine Region gestreckten Raumes dahinter erzeugen. Während dessen würde also das Raumschiff selbst innerhalb einer Blase aus normaler, flacher Raum-Zeit verbleiben, die zu keiner Zeit verzerrt werden würde: "Alles innerhalb des Raumes ist an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit gebunden", zitierte "Space.com" den Weltraumwissenschaftler Richard Obousy von "Icarus Interstellar" (icarusinterstellar.org), einer gemeinnützigen Gruppe aus Wissenschaftlern und Ingenieuren, die sich der Förderung der interstellaren Raumfahrt verschrieben hat. "Das wirklich aufregende an dieser Sache ist, dass die Raum-Zeit, also die Struktur des Raumes, nicht an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist."



Frühere, ebenfalls von Stra Trek inspirierte, Studie zum Warp-Raumschiff von Matthew Jeffries. | Copyright/Quelle: H.White, M. Jeffries

Auf diese Weise, so schätzen die Forscher, könnte ein derart ausgerüstetes Raumschiff Geschwindigkeiten von bis zu etwa dem Zehnfachen der Lichtgeschwindigkeit erreichen, ohne kurioserweise das kosmische Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit zu verletzten. Das bislang einzige Problem war, dass ein solches Raumschiff eine Energiemenge benötige, wie sie der Masse des gesamten Planeten Jupiter entspräche.


Wie White und Kollegen vor etwas mehr als einem Jahr jedoch zeigen konnten, könnte ein solches Raumschiff nun schon von einer Masse von etwa der Größe eines Raumschiffs wie die Voyager-1-Sonde, die 1977 ins All gestartet wurde, angetrieben werden. "Wenn dann auch noch die Intensität der Raumkrümmung während des Fluges oszilliert werden könnte, so könnte die notwendige Energie zusätzlich reduziert werden", so White.



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"Die neuen Ergebnisse verändern die Ausgangslage zur Konstruktion eines solchen Raumschiffs von bislang 'unmöglich' zu 'durchaus vorstellbar'", so White 2012 (...wir berichteten).

Ein Detail des zukünftiges Raumschiffs dürfte aber jetzt schon klar sein, denn schon Rademakers Konzeptstudien zum neuen Design lassen keinen Zweifel daran, dass ein solches Warp-Raumschiff - sollte es eines Tages wirklich realisiert werden - nur einen Namen tragen kann...


Vortrag von Harold White auf der "Space Vision 2013" zu den Hintergründen der Warp-Antriebstechnologie. Das neue Designkonzept wird am 41:54 erläutert.


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