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Freitag, 28. September 2007

Codex Gigas – Die „Teufelsbibel“ kehrt nach Prag zurück

Abbildung des Teufels aus dem Codex Gigas | Copyright: Public Domain

Prag/ Tschechische Republik – Der auch als „Teufelbibel“ bekannte „Codex Gigas“, ein mittelalterliches Manuskript aus dem J13. Jahrhundert, das angeblich mit der Hilfe des Teufels selbst verfasst wurde, ist nach 359 wieder an den Ort seiner Herstellung, die tschechische Hauptstadt Prag zurückgegeben worden.

Das Werk gilt mit 92 cm Höhe, 50 cm Breite und 22 cm Dicke als das umfangreichste und größte mittelalterliche Buch und wurde von den Schweden im Dreißigjährigen Krieg 1648 aus der Prager Burg entwendet und wurde seither in der „Kungliga Biblioteket“ in Stockholm aufbewahrt. Nach langjährigen Verhandlungen hat Schweden das kostbare Buch als Leihgabe jetzt an Prag zurückgegeben, wo es jetzt öffentlich, und unter großen Sicherheitsvorkehrungen, zu sehen ist.

Der Überlieferung nach, wurde es im Benediktinerkloster von Podlavice in Böhmen geschrieben, das im 15. Jahrhundert durch die Hussiten zerstört wurde. Die Aufzeichnungen in dem Kodex enden 1229. Der Kodex wurde 1245 in das Zisterzienserkloster Sedletz gebracht und 1477 in das Benediktinerkloster in Brevnov, wo er bis 1593 aufbewahrt wurde. Danach wurde er in die Prager Sammlung von Kaisers Rudolf II überführt.

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Der in Latein verfasste Kodex enthält die komplette Bibel, Isidor von Sevillas Etymologiae, Flavius Josephus Antiquitates Judaicae, Cosmas von Prags Chronica Boemorum, verschiedene Traktate (bezüglich Geschichte, Etymologie und Physiologie), einen Kalender, eine Liste von Brüdern des Klosters, Wunder und andere lokale Aufzeichnungen.

Die Legende erzählt, dass der Kodex von einem Mönch geschrieben wurde, der die Disziplinregeln des Ordens gebrochen hatte und so dazu verurteilt wurde, lebendig eingemauert zu werden. Um dieser Strafe zu entgehen, gelobte er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, das das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Gen Mitternacht soll er die Hoffnungslosigkeit dieser Aufgabe erkannt dem Teufel seine Seele verkauft haben, der ihm dafür dabei half, das Manuskript fertig zu stellen. Zum Dank fertigte der Mönch das berühmte Bild des Teufels an. Interessanterweise wurde der Kodex trotz dieser Legende nicht von der Inquisition verboten und wurde seither von vielen Schülern studiert.

Quelle: grenzwissenschaft-aktuell.de
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