
Hat Creek/ USA – Mit dem nach Microsoft-Mitbegründer und Finanzier des Projektes benannten „Allan Telescope Array“ im nördlichen Kalifornien, sucht das „Institut für die Suche nach Außerirdischer Intelligenz (SETI) zukünftig im All nach intelligenten Signalen außerirdischer Zivilisationen.
In der Teleskopanlage, die gestern mit den ersten 42 Schüsseln in Betrieb gesetzt wurde, sollen bis 2025 letztendlich bis zu 350 jeweils sechs Meter durchmessende radioastronomische Teleskopschüsseln die Weiten des Alls wesentlich sensitiver und effektiver absuchen als bisher (wir berichteten). Dann, so hoffen es die Forscher, werde man auch erste Erfolge vermelden können. Betrieben wird die Anlage vom SETI-Institut an der „University of California“ in Berkeley.
Zusammengeschlossen, kann die Anlage weitaus größere Himmelsbereiche abdecken, als bisherige Großteleskope und soll sogar bisherige Anlagen wie das „Very Large Array“ in New Mexiko um das 17-fache an Präzision und „Sichtweite“ übertreffen, so SETI.
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Neben der Suche nach außerirdischen Signalen soll die Anlage auch für „normale“ astronomische Forschungen, etwa Supernovas, Schwarze Löcher und exotische Objekte verwendet werden, die bisher noch nicht beobachtet werden konnten.
Hintergrund: Das Wow-Signal
Am 15. August 1977 zeichnete der Astrophysiker Jerry R. Ehman von SETI-Projekt am Big Ear Radioteleskop der Ohio State University ein Schmalband-Radiosignal auf, das bislang als einziges offizielles Signal gehandelt wird, das möglicherweise einen intelligenten, außerirdischen Ursprung hat.
Das Signal war mit dem 50-fachen der Standardabweichung signifikant stärker als der Hintergrund war von einer Bandbreite von weniger als 10 kHz. Zwei verschiedene Werte seiner Frequenz wurden angegeben, 1420,356 MHz (J. D. Kraus) und 1420,456 MHz (J. R. Ehman), jedoch beide sehr nahe der Frequenz von 1420,405 MHz, die vom Hyperfeinstruktur-Übergang des neutralen Wasserstoffs im Universum erzeugt wird. Auch wurden zwei mögliche Äquatorial-Koordinaten angegeben: R.A. = 19h22m22s ± 5s oder 19h25m12s ± 5s, sowie beide Dek. = -27°03´ ± 20´ (in der Epoche B1950.0). Es dauerte 72 Sekunden und wiederholte sich offenbar nicht; alle späteren Nachforschungen, unter anderem durch Ehman selbst, konnten es nicht mehr nachweisen.
Aus diesem Grund bleibt die Natur es Signals bis heute ungeklärt und Forscher streiten darüber, ob es intelligent Ursprungs ist oder nicht.
Seinen Namen bekam das Signal aufgrund des Kommentars von Ehman selbst. Dieser hatte, über die Schmalbandigkeit des Signals verblüfft an den Rand des Computerausdrucks „Wow!“ geschrieben.
Quelle: seti.org/ata / grenzwissenschaft-aktuell.de