
Tunguska/ Russland - Am 30. Juni jährt sich ein wortwörtlich gewaltiges Ereignis zum hundertsten Mal, das seither sowohl die Phantasie als auch wissenschaftlichen Forschergeist inspiriert. Immer noch ist ungeklärt, was vor hundert Jahren über der sibirischen Region Tunguska-Region eine gewaltige Explosion verursachte und ein Waldgebiet von mehr als 2000 Quadratkilometern verwüstete.
Von den eher exotische Theorien über den Absturz eines außerirdischen Raumschiffs, über eine frühe Kernwaffe ähnlicher Herkunft und Mini-Schwarze Löcher, bis hin zur wissenschaftlichen Annahme, dass es hier zur bislang gewaltigsten Einschlag eines Kometen oder Asteroiden in der jüngeren Geschichte der Erde gekommen sei, wird seither heiß diskutiert und geforscht, was damals rund 80 Millionen Bäumen umknicken ließ.
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Bereits im vergangenen Jahr will ein Team italienischer Geophysiker der Universität von Bologna, den Cheko (Tscheko) See als lange gesuchten Einschlagskrater des kosmischen Brockens identifiziert zu haben (...wir berichteten).


Der See habe eine auffallend kegelförmig zulaufende und schachtartige Form, wie sie anhand keines der sonstigen Seen in der Region zu finden sei. Zudem befinde sich am Grund des Sees, ein ungewöhnlich geformtes Gebilde, dass die Wissenschaftler entweder für extrem verdichtete Sedimentschichten oder aber ein Reststück des vermeintlichen Kometen halten.
Noch in diesem Jahr wollen die Forscher um Professor Giuseppe Longo und Luca Gaspari an den Tscheko zurückkehren, um das mysteriöse Objekt genauer zu untersuchen und somit vielleicht das Rätsel von Tunguska hundert Jahre später endgültig lösen. Man darf also gespannt sein, was die Forscher am Boden des Sees, der sich interessanterweise auf militärischen Landkarten von 1883 noch nicht findet, erwartet.

Derweil bereitet sich die Region auf die Feierlichkeiten zu Jahrestag vor. Um das internationale Interesse auf die Region als Tourismusattraktion zu lenken, wurde ein Kreativ-Komitee zusammengestellt, welches für die Verbesserung der touristische Infrastruktur verantwortlich zeichnet und ein kulturelles Programm rund um die „Geburtstagsparty“, sowie ein Open-Air-Museum, und eine rund 80 Kilometer lange Themen-Strasse durch die Taiga konzipiert hatte.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de