
Baltimore/ USA - Dass der rote Planet früher einmal über Flüsse und Seen flüssigen Wassers verfügt hatte, gilt mittlerweile as gesichert. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass sehr viel größere Teile der Planetenoberfläche einst von Wasser geformt wurden, als bislang angenommen.
Anhand von Aufnahmen des Spektrometers der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO), können die Wissenschaftler um Scott Murchie von der "Johns Hopkins University" nun ablesen, dass gewaltige Regionen in den südlichen Hochländern des Mars vor rund 4 Milliarden Jahren durch flüssiges Wasser geformt und verändert wurden.
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Hier fanden die Forscher nahezu überall sogenannte Phyllo- bzw. Schichtsilicate - ein eindeutiges Zeichen, dass Wasser auf Böden und Gestein eingewirkt hat und Lehmböden, reich an Eisen, Magnesium, Aluminium, Glimmer und Kaolinit erzeugt har.

Zuvor hatten andere Missionen, wie etwa die europäische Sonde "Mars Express" (ESA) aufgrund der geringeren Auflösung der Instrumente nur kleinere Lagerstätten der Silicate entdeckt und somit die fälschliche Schlussfolgerungen nahegelegt, dass diese nur selten auf dem Mars zu finden sind.
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" widersprechen die NASA-Forscher nun den früheren Daten und belegen Tausende Lagerstätten der wasserspeichernden Silicate. "Überall dort, wo wir ältere Gesteinsschichten analysieren können, finden wir auch Schichtsilikate." Es sei gerade so, als untersuche man den Grund des Grand Canyons. Die Silikate sind zwar überall, doch nur hier und da treten sie an die Oberfläche.
Anhand der geologischen Schichten, in denen die Silicate gefunden wurden, können die Forscher die nasse Phase des Mars auf vor rund 3,5 Milliarden Jahren datieren. Auch die Vielfalt von Mineralien kündet von den damals vorherrschenden Umweltbedingungen.
Im Gegensatz zu Sulfaten, die sich unter stark säurehaltigen Bedingungen bilden, deuten vorhandene Silicate auf durchaus lebensbejahende Umweltbedingungen hin.
Bislang haben die derzeitigen NASA-Marsrover "Opportunity" und "Spirit" noch keine entsprechenden Böden ausfindig gemacht. Möglicherweise sind sie aber dennoch vorhanden, jedoch von Sand und Staub verdeckt, so dass sie von den optischen Geräten der Rover schlicht und einfach nicht erkannt werden können.
Aus diesem Grund sollen zukünftige Rover-Missionen, wie das "Mars Science Laboratory", noch vor dem für 2009 geplanten Start, den neuen Entdeckungen angepasst werden.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov