
Providence/ USA - Wissenschaftler der "Brown University" haben in vulkanischen Proben, die 1971 von der Apollo 15-Mission vom Mond zur Erde gebracht wurde, kleinste Mengen von Wasser nachgewiesen. Die Forscher glauben nun, dass im Innern des Erdtrabanten noch sehr viel mehr zu finden ist.
Das Team um Alberto Saal untersuchte Glasperlen, die wahrscheinlich durch vulkanische Aktivität an die Oberfläche gelangten, mittels eines neuen Analyseverfahrens, um Wasser nachzuweisen. Durch die "Nano-Sekundärionen-Massenspektrometrie" wird die Probe mit geladenen Teilchen beschossen, was weitere Teilchen freisetzt, die dann wiederum mittels hochempfindlicher Detektoren nachgewiesen werden können. Damit lassen sich selbst geringste Mengen von Elementen in den untersuchten Proben identifizieren.
Die Ergebnisse der Untersuchungen belegen, dass Wasser schon Teil des einst noch jungen Mondes war. Wie die Forscher im Fachmagazin "Nature" beschreiben, haben sich die Glasperlen wahrscheinlich vor rund 3 Milliarden Jahren aus Mond-Magma gebildet und dabei die Wasserspuren eingeschlossen.
Von den ursprünglichen im lunaren Magma enthaltenen Wasservorkommen dürften rund 95 Prozent durch Verdampfung ins All entwichen sein. Im Abgleich mit dem Wassergehalt in den Glasperlen, berechneten die Wissenschaftler, dass das Mondgestein vor den Vulkanausbrüchen bis zu 750 ppm (parts per million / Teile pro Millionen) Wasser enthielt, was in etwa jenem Wassergehalt entspricht, der bereits in altem irdischen Magma nachgewiesen wurde.
"Das legt die sehr faszinierende Vermutung nahe, dass das Innere des Mondes ebensoviel Wasser enthielt wie die oberen Gesteinsschichten des Erdmantels", erklärt der ebenfalls an der Studie beteiligte Erik Hauri von der "Carnegie Institution for Science" in Washington.
Teile davon, könnten sich jedoch an den kalten Polen des Erdtrabanten gesammelt haben und zu Eis gefroren sein, wo es heute noch am Boden von Tiefen, immerschattigen Kratern zu finden sein könnte. Mit der "Lunar Reconnaissance Orbiter"-Mission plant die NASA schon ab dem kommendem November, nach genau solchen Wasserlagerstätten am Südpol des Mondes zu suchen.
Bücher zum Thema:
- - -
- - -
Bislang galt es als gesichert, dass sämtliches Wasser schon bei der Entstehung des Erdtrabanten - die aktuelle Lehrmeinung bevorzugt derzeit die Theorie, dass der Mond vor rund 4,5 Milliarden Jahren durch die Kollision der erde mit einem etwa marsgroßen Himmelskörper entstanden ist - verdampft sei und der Mond deshalb von jeher absolut trocken sei.
Diese Sichtweise wird durch die neuen Erkenntnisse grundlegend in Frage gestellt. Stattdessen präsentieren die Forscher um Saal zwei Alternativen, die das Vorkommen von Wasser auf dem Mond erklären könnten. So könnte beispielsweise nicht alles Wasser bei der gewaltigen Kollision verdampft, oder aber rund 100 Millionen Jahre nach dem Zusammenstoß erneut in Form von Meteoriten auf den jungen Erdtrabanten gelangt sein.
>>> WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA <<<
Spuren von irdischem Leben auf dem Mond?, 28. Juni 2008
Phoenix: Wasser und Gartenerde auf dem Mars, 28. Juni 2008
NASA sucht mit Sternenlicht nach Mondwasser, 29. April 2008
Verborgener Wasserozean auf Saturnmond Titan?, 21. März 2008
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / brown.edu / nasa.gov
Spuren von irdischem Leben auf dem Mond?, 28. Juni 2008
Phoenix: Wasser und Gartenerde auf dem Mars, 28. Juni 2008
NASA sucht mit Sternenlicht nach Mondwasser, 29. April 2008
Verborgener Wasserozean auf Saturnmond Titan?, 21. März 2008