
Pasadena/ USA - Mindestens eines der großen Becken auf dem Saturnmond Titan ist mit flüssigem Ethan und Methan gefüllt. Das bestätigen nun die Auswertungen von 40 Vorbeiflügen der amerikanisch-europäischen Raumsonde Cassini. Damit ist Titan neben der Erde erst der bislang zweite bekannte Ort in unserem Sonnensystem, auf dessen Oberfläche Materie in flüssiger Form vorkommt.
Vor der Ankunft von Cassini hatten Wissenschaftler lange Zeit vermutet, dass der Mond von einem globalen Ozean aus flüssigem Methan, Ethan, anderen leichten Hydrogencarbonaten und Stickstoff bedeckt ist. Stattdessen - das belegen die Cassini-Aufnahmen - gibt es Hunderte dunkler Gebiete, die gigantischen Seen und Flüssen gleichen. Bislang war jedoch nicht sicher, ob diese mit Flüssigkeit gefüllt sind oder ob es sich einfach nur um dunkle, feste Böden handelte.
Das Team um Bob Brown von der "University of Arizona", welches die visuellen Instrumente an Bord von Cassini betreut, ist es nun gelungen zumindest in einem der Seenbecken eindeutig Gase in flüssiger Form nachzuweisen. Die Ergebnisse haben die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" publiziert.
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Nachdem es den Forschern gelang, durch die dichte Atmosphäre des Saturnmondes hindurch zu blicken, konnten sie mittels einer Spektralanalyse eines der dunklen Gebiete mit einer Fläche von rund 20.000 Quadratkilometer als See identifizieren. Somit ist der als "Ontario Lacus" bezeichnete See in der südlichen Polarregion des Mondes leicht größer als sein Namensgeber, der nordamerikanische Lake Onatrio.
Zudem stießen die Wissenschafter auf eindeutige Hinweise, von Verdunstung, Niederschlag und durch Flüssigkeiten geformte Kanäle auf Titan, die in die Seenbecken münden.
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Ebenso wie die Erde, verfügt also auch der Titan über einen hydrologischen Kreislauf in Form der nachgewiesenen Gase. Allerdings schließen die Wissenschaftler das Vorhandensein von Wassereis, Ammoniak und Ammoniakhydraten zugleich aus.
Das sich auf Titan auch Leben entwickelt haben könnte bezweifeln die meisten Wissenschaftler. Hierzu sei es auf dem Saturnmond mit bis zu -185 Grad Celsius Oberflächentemperatur schlichtweg immer schon zu kalt gewesen.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.org / esa.int