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Mittwoch, 24. September 2008

Mars: Primärziele für Suche nach Leben ausgewählt

Kandidat für Leben: Im Holden-Krater auf dem Mars | Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Monrovia/ USA - Auf einem Arbeitstreffen haben 150 Astronomen, Biologen, Geologen und Planetenforscher eine Empfehlungsliste der drei Primärziele für die Suche nach Leben auf dem Mars zusammengestellt und empfehlen diese als Landeorte für künftige Forschungsmissionen.

Anhand von Daten der Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter", mit der auch die Zusammensetzung der Oberfläche des Roten Planeten analysiert werden kann, haben die Teilnehmer des "Third Mars Science Laboratory (MSL) Workshop" im kalifornischen Monrovia in der vergangenen Woche drei Ziele auf dem Mars erarbeitet, welche die besten Voraussetzungen für die Suche nach Anzeichen von Leben erfüllen.

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Diese Liste soll der NASA helfen, den genauen Landeort für das "Mars Science Laboratory" (MSL) zu bestimmen. Bei allen drei Zielen handelt es sich um das Innere von Kratern, von denen die Forscher ausgehen, dass sie einst Wasser beherbergt hatten.

Das neue Mars-Labor der NASA soll ab Oktober 2010 auf sechs Rädern den Roten Planeten mobil erkunden, dabei fotografieren, Strahlungsmessungen durchführen, Proben entnehmen und analysieren und in diesen Proben nach chemischen Spuren von einstigem oder sogar derzeitigem Leben (Kohlenstoffatome, organische Moleküle und Proteine) auf dem Mars suchen.

Blick auf den oberen Rand des Krater Holden | Copyright: NASA/JPL/Univ. of Arizona

Im innern der Krater solle sich der MSL-Labor-Rover auf alte Fluss- und Seebetten konzentrieren, um - an Orten die eventuelles Leben vor der zerstörerischen Strahlung abschirmen - hier nach Resten von photosynthetischen Bakterien zu suchen. Diese Suche an der Oberfläche, sei - so das Credo der Experten - produktiver, als nach Lebensspuren zu graben.

Als drei Primärziele empfehlen die Forscher die ehemals wahrscheinlich mit Wasser gefüllten Krater Gale, Holden und Eberswalde. In allen dreien finden sich heute noch Spuren einstiger Flussläufe, Seen und natürlicher Kanäle. Alle drei Orte sind zudem reich an Tonmineralien, so genannte Schichtsilicate, die Mikroorganismen beinhalten und abschirmen könnten. Im Gale-Krater gibt es zudem Schwefelablagerungen, wie sie - zumindest auf der Erde - von einigen Organismen als Nährstoffe genutzt werden.

Jetzt wollen die Forscher noch abgleichen, welche der Primärziele möglicherweise zu kalt sind. Somit könnte es bis April noch zu Veränderungen kommen, wenn die Expertengruppe der NASA ihre definitive Abschlussempfehlung vorlegen will.


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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / newscientist.com
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