
Atlanta/ USA - Eine Studie der " Emory University" zeigt, dass die fernöstliche Zen-Meditation dazu beitragen kann, den Verstand von Störungen zu befreien und somit eine zuversichtliche Behandlungsmethode für geistliche Störungen wie ADHS aufzeigt.
Anhand von Hirnscans haben die Forscher um den Neuroswissenschaftler Giuseppe Pagnoni 12 Probanden, die bereits drei Jahre lang täglich Zen-Übungen (Zazen) durchgeführt hatten, mit 12 Personen ohne oder erst jüngere entsprechende Erfahrung miteinander verglichen. In einer Übung, sollten sich die Teilnehmer beider Gruppen lediglich auf ihre Atmung konzentrieren und dabei sinnvolle und sinnlose Wörter, die ihnen auf einem Bildschirm in unregelmäßigen Abständen gezeigt wurden, voneinander unterscheiden, um sich unmittelbar nach dieser unterbrechenden Kurzaufgabe wieder auf ihre Atmungsübung zu konzentrieren.
Das Ergebnis war eindeutig: Bei den Zen-erfahrenen Probanden führte die Übung zu unterschiedlichen Aktivitäten in jenen Hirnregionen, die als "Default Mode Network" bezeichnet werden, und das für spontanes Denken und in Gedankenschwelgen verantwortlich ist. Ihnen gelang es zudem sehr viel schneller, nach der Störung durch die Wortanzeige des Computers, wider in den meditativen Zustand zurückzukehren. Dieser Prozess wiederum war besonders im "Gyrus angularis" abzulesen, jener Windung im Großhirn, die u. a. für die Verarbeitung von Sprache (Lesen, Schreiben, Rechnen , usw.) verantwortlich ist.
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Aus den Ergebnissen, die aktuell im Fachmagazin "PLoS ONE" publiziert wurden, leitet Pagnoni ab, dass regelmäßige Zen-Meditation die Fähigkeit erhöht, den Einfluss störender und ablenkender Gedanken zu reduzieren und zu kontrollieren. Somit könnte diese Methode auch zur Behandlung neuraler Störungen wie dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Zwangsstörungen, oder schweren Depressionen genutzt werden. Da das betroffene "Default Mode Network" auch besonders von den Auswirkungen der Alzheimer-Krankheit betroffen sei, sieht Pagnoni auch hier mögliche Therapieansätze.

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Meditationsübungen, geht es im Zazen nicht darum, sich von der realen Welt und in traumartige Zustände zu entrücken, sondern sich seiner selbst voll bewusst zu bleiben und durch Konzentration auf die Sitzhaltung (Lotus) und das gezielte Atmen an einem ruhigen Ort an "Nichts" zu denken, dabei also alle anfliegenden Gedanken auszuschließen. Dieses "Nichtsdenken" soll zu einer gesteigerten und konzentrierteren Wahrnehmungsfähigkeit sowohl über das eigene Ich, die Gedankewelt und der Umgebung führen.
>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<
Harvard-Studie: Meditation verändert das Gehirn, 24. Juni 2008
Studie belegt: Transzendentale Meditation kann Bluthochdruck verringern, 18. März 2008
Hirnscans zeigen, wie Meditation wirkt, 2. Juli 2007
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / plosone.org