
Greenbelt/ USA - Bereits 2004 entdeckten Mars-Sonden das Vorhandensein von Methan auf dem Roten Planeten. Neuste Untersuchungen stützen nun die Theorie, dass es sich um das Ausscheidungsprodukt von Bakterien unmittelbar unterhalb der Marsoberfläche handelt.
Schon 2004 wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es sich um von Lebewesen erzeugtes Methan handeln könnte. Später wurde diese Theorie jedoch wieder verworfen, da man glaubte, dass das Gas gleichmäßig in geringen Mengen über den Planeten verteilt sei.
Neue Daten vom Mars zeichnen nun jedoch ein anderes Bild. Wie Michael Mumm vom "Goddard Space Flight Center" der NASA auf einem Treffen von Planetenforschern darlegte, konzentriere sich das Gas in einer Handvoll Hotspots auf dem Planeten. Um diese Punkte mit erhöhter Methankonzentration breiten sich die Methanwolken hunderte von Kilometer weit aus und lösen sich innerhalb nur eines Jahres auf - in einer wesentlich kürzeren Zeit also, als atmosphärisches Methan, das für diesen Prozess etwa 300 Jahre benötigt, wenn es vom Sonnenlicht zersetzt wird.
"Wenn das Methan derart schnell zersetzt wird, bedeutet dies, dass es in deutlich höheren Raten produziert werden muss, als bislang geglaubt", so Mumma.
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Einer der Orte mit erhöhter Methankonzentration, ist die von Gräben durchzogene Region Nili Fossae, die zugleich auf der Liste möglicher Landeorte für den nächsten NASA-Rover "Mars Science Laboratory" (MSL) steht, der schon im kommenden Jahr auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen soll. Allerdings nahm im vergangenen Monat die NASA drei andere Lokalitäten in die engere Auswahl (...wir berichteten). Die neuen Ergebnisse könnten Nilli Fossae nun wieder ganz nach oben in dieser Liste rücken.
Auch der Chefwissenschaftler der John Grotzinger der MSL-Mission zeigt sich von den Ergebnissen fasziniert und schließt gegenüber "Nature.com" eine kurzfristige Neuentscheidung zugunsten von Nili Fossae nicht mehr aus. Ende November will sich die NASA auf eine endgültige Landestelle für den Labor-Rover festlegen.
Mit dem MSL-Rover könnten nach Kohlenstoff-Isotope im Methangas gesucht werden. Sollte es reich an Kohlenstoff-12 sein, spräche dies stark für eine biologische Herkunft des Gases.
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Quellen : grenzwissenschaft-aktuell.de / nature.com / newscientist.com