
Nanjing (China) - Chinesische Archäologen wollen in einer etwa 1000 Jahre alten Miniatupagode nahe Nanjing ein Schädelfragment gefunden haben, dass sie Siddhartha Gautama, dem Begründer des Buddhismus, zuordnen.
Laut einem Bericht des "Daily Telegraph" wurde die eine Eisenkiste eingefügte und etwa 1,2 Meter hohe Holzpagode bereits im August in einem ehemaligen Tempel der Stadt gefunden.
Die Forscher glauben, dass es sich um eine von insgesamt 84.000 derartigen Miniaturpagoden handelt, die von dem indischem Herrscher Aoska dem Großen im zweiten Jahrhundert in Auftrag gegeben wurden, um die sterblichen Überreste Buddhas aufzubewahren. Der zum Buddhismus konvertierte Asoka gilt als Verbreiter des Buddhismus in Asien und dem Orient.
Die Pagode selbst ist mit Silber- und Goldintarsien, sowie mit buntem Glas und Bernstein verziert und entspricht anderen solcher Pagoden aus dem Changgan Tempel in Nanjing. Eine Inschrift verweist demnach eindeutig auf den Inhalt und spricht davon, in einer silbernen Kiste im Innern der Pagode Teile des Schädels von Buddha zu enthalten.
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Mit Röntgenaufnahmen wurde die Existenz zweier Kammern im Innern des Pagodenmodells zwar bestätigt, geöffnet wurde diese jedoch bislang noch nicht. Derzeit wird sie im Museum von Nanjing ausgestellt. Es wäre die einzige bislang bekannte derartige Pagode, die Teile des Schädels des Religionsgründers beinhalten soll.
Schon 2001 wurde eine andere Pagode in China entdeckt, die angeblich Haare von Siddhartha Gautama beinhaltet. Auch diese wurde bislang von den zuständigen chinesischen Behörden angeblich nicht geöffnet und "aus Sicherheitsgründen" nicht weitergehend untersucht.
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Laut Qi Haining, Buddhismus-Experte und Leiter des Nanjing Museum, wäre der Fund von Schädelfragmenten Buddhas eine Sensation, hätte großen Einfluss auf die Kulturgeschichte des Buddhismus in China und würde Nanjing umgehend zu einem der wichtigsten Pilgerorte werden lassen. Er spricht sich für die Öffnung der Kiste aus: "Es handelt sich zwar um einen Heiligen Gegenstand, nicht jedoch um einen unberührbaren."
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Quellen: telegraph.co.uk