
Edinburgh/ Schottland - Im Rahmen der "Histories and Mysteries Conference" wurde der legendenumwobene Mitchell-Hedges Kristallschädel in Edinburgh jetzt erstmals öffentlich ausgestellt. Kritiker halten auch diesen Kristallschädel für einen Schwindel aus dem 19. Jahrhundert. Andere glauben weiterhin an seine mystische Herkunft und Bedeutung.
Der Mythos um den Schädel beginnt schon bei der Frage über dessen neuer Herkunft. Zum einen soll der 5,3 Kilogramm schwere, lebensgroße und aus einem massiven Kristall geschaffene Schädel 1924 in Lubaantun im heutigen Belize von der damals 17-jährigen Anna Mitchell-Hedges entdeckt worden sein, als diese ihren Adoptivvater zu einer Ausgrabung begleitete. Eine andere Quelle gibt an, dass Mitchell-Hedges den Kristallschädel erst im 1943 bei Sotheby's vom seinem Vorbesitzer Sidney Burney ersteigert haben soll. Mitchell-Hedges selbst, hat sich nie genau über die Herkunft des Schädels geäußert.
Aus der Vielzahl von Kristallschädeln sticht der Mitchell-Hedges Schädel durch seine nahezu perfekte Bearbeitung und einen abnehmbaren Unterkiefer heraus, der allerdings aus dem gleichen Stück Kristall gefertigt wurde, wie der restliche Schädel. Ebenfalls immer wieder für Aufsehen sorgt eine ganz besondere Eigenschaft des Kristallschädels: Wird er von hinten richtig beleuchtet, bündelt sich das Licht in seinem Innern derart, dass es durch die beiden Augenhöhlen sowie durch ein „drittes Auge“ auf der Stirn wieder austritt.
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Laut der neuzeitlichen Legende, soll es sich um ein 3.600 Jahre altes Artefakt handeln, mit dem Priester der Maya religiöse Rituale vollzogen haben sollen. Weitere Schädel befinden sich u. a. im Besitz des British Museum in London und der Smithsonian Institution in Washington. Elektronenmikroskopischen Untersuchungen des Londoner Schädels förderten Spuren von Schleifrädern zutage - Werkzeuge also, wie sie den amerikanischen Hochkulturen jedoch nach gängiger Lehrmeinung, noch nicht bekannt waren. Offensichtlich, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, handelt es sich bei dem Londoner Schädel um eine Arbeit aus dem 19. Jahrhundert. Auch der Schädel des Pariser "Musée Quai Branly" wird nach eingehenden Untersuchungen mittlerweile als Fälschung eingestuft, die wahrscheinlich im 19. Jahrhundert im rheinland-pfälzischen Edelstein-Mekka Idar-Oberstein hergestellt wurde, dass zwischen 1867 und 1886 für ähnliche Arbeiten bekannt war (...wir berichteten). Ein eindeutiger Nachweis, dass hier Schädel von der Qualität des Mitchell-Hedges Kristallschädels hergestellt wurden, liegt bislang jedoch noch nicht vor.
Im Zentrum des modernen Kristallschädel-Mythos steht die Vorstellung, dass die bekannten 12 Schädel 12 bewohnte Welten repräsentieren, von welchen die Erde die jüngste sein soll. Die Schädel selbst seien einst von Bewohnern der anderen Planeten auf die Erde gebracht worden. In ihnen sei universelles Wissen gespeichert, dass durch bestimmte Rituale und Praktiken zugänglich gemacht werden könne. Ein dreizehnter und bislang verschollener Schädel, sei hier auf der Erde hergestellt worden und gemeinsam mit den anderen 12 ehemals in einer großen Pyramide in Mittelamerika aufbewahrt worden. In den darauf folgenden Jahrhunderten sei das Wissen um die Schädel mehr und mehr verloren gegangen die Schädel nach Ausgrabungen im 19. Jahrhundert durch Händler wie Boban in alle Welt verkauft worden. Erst wenn alle Schädel wieder vereint werden, sollen sie - so die Legende, deren Ursprung nicht exakt nachgewiesen werden kann - ihr Wissen wieder preisgeben können.
Für die Verfechter dieser Theorie stehen die bisherigen Untersuchungsergebnisse in keinem Widerspruch zu der mystischen Herkunft der Artefakte. Im Gegenteil: Gerade die Bestätigung, dass die Schädel nicht von den präkolumbianischen Kulturen hergestellt worden sein konnten weil sie deren technologische Möglichkeiten übersteigen, wird als Hinweis für den über- bzw. außerirdischen Ursprung der Artefakte gedeutet - vorausgesetzt, ihre Herstellung ließe sich genau datieren.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / bbc.co.uk / mitchell-hedges.com
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