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Mittwoch, 21. Januar 2009

Black Smoker - Einblicke in mögliches Leben auf Jupitermond Europa

Schwarzer Raucher im Pazifik | Copyright: J. Holden / umass.edu

Amherst/ USA - Das Studium von Mikroben am Tiefseeboden des Pazifik vor den Küsten der US-Bundesstaaten Oregon und Washington erlaubt Forschern Einblicke, wie Leben im durch einen Eispanzer bedeckten Wasserozean auf dem Jupitermond Europa aussehen könnte.

2,3 Kilometer unter der Meeresoberfläche, im Umfeld von hydrothermalen Quellen am Grund der Tiefsee (Schwarzen Rauchern), aus denen bis zu über 400 Grad Celsius heißes mineralreiches Wasser in das gerade einmal rund zwei Grad kalte Ozeanwasser schießt, haben Forscher um James Holden und Helene Ver Eecke von der University of Massachusetts (UMass) und die Ozeanografin Deborah Kelley von der University of Washington (UW) Mikroben entdeckt, von denen sie sich auch Rückschlüsse auf mögliche Lebensformen auf anderen Planeten und Himmelskörpern erhoffen.

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Wie sie in der Januarausgabe des Fachjournals "Applied and Environmental Microbiology" berichten, fanden sie rund um die Schlote eine Vielzahl von sauerstoffunabhängigen Mikroorganismen, die sich erst bei Temperaturen fast 100 Grad Celsius richtig wohl fühlen.

Für die Forscher bedeutet das Leben rund um die "Black Smokers", dass sich Leben auch auf anderen Himmelskörpern in ähnlicher Weise und selbst unter derart extremen Umständen entwickelt haben könnte, selbst wenn sie sich in ihrem zellularen Aufbau von irdischem Leben unterscheiden.

Einige der nun katalogisierten Mikroben ernähren sich von Wasserstoff und Kohlendioxid, atmen Rost und erzeugen dabei magnetisches Eisen. Andere geben Wasserstoff oder Methangas ab. "Das Unglaublichste ist jedoch", so die Forscher, "dass alle diese Lebensformen in Wasser leben, dass kurz vorm kochen steht. Bei nahezu jedem neuen Tauchgang entdecken wir zudem neuen Arten."

Im austretenden Wasser der Schlote sind vor allem Sulfide und andere Salze von Eisen, Mangan, Kupfer und Zink gelöst. Trifft das bis über 400 Grad heiße, mineralreiche Wasser der Thermalquelle mit dem 2 °C kalten Wasser des Meeresgrundes zusammen, werden bei der Abkühlung Mineralien ausgefällt, die dann die "Rauchfahne" und durch Sedimentation den kegelförmigen Schornstein bilden. Von den ausgefällten Mineralien ernähren sich wiederum ganze Ökosysteme aus Bakterien, Mikroben, Würmern, Krabben und Muscheln.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / umass.edu

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