
Moskau/ Russland - Während Planetenforscher immer noch nach eindeutigen Spuren von Leben auf dem Roten Planeten suchen, soll der Marsmond Phobos schon in naher Zukunft zumindest für kurze Zeit irdisches Leben tragen.
Geht es nach den Plänen der noch für dieses Jahr geplanten russischen Mission "Fobos-Grunt" (Phobos Boden), wird die Sonde mit insgesamt zehn lebenden Mikroorganismen und pflanzlichen Samen an Bord auf dem Mond landen, hier Bodenproben entnehmen und diese gemeinsam mit den mikroskopischen Passagieren in einer Rückkehrkapsel wieder zurück zur Erde schicken. Gemeinsam mit amerikanischen Wissenschaftlern der kalifornischen Planetary Society (PS) sollen somit die Auswirkungen eines Langzeitfluges zum Mars und zurück zur Erde auf die Kleinstlebewesen untersucht und zugleich die so genannte Panspermie-Theorie getestet werden, wonach das Leben auch im Innern etwa von Meteoriten auf die Erde und somit auch auf andere Planeten gelangt sein könnte.
Zu den Lebewesen gehören Samen von Pflanzen, Bakterien und vielzellige so genannte Bärtierchen (Tardigrada). Während der Reise werden die Organismen in eine Art Kälteschlaf versetzt werden, um dann - zurück auf der Erde - wiederbelebt und untersucht zu werden, ob sie weiterhin reproduktionsfähig sind.
Laut "Discovery.com" will das russische Weltraumforschungsinstitut in Moskau noch einen Schritt weiter gehen und hat vorgeschlagen, auch kleine Krebstiere, Moskitolarven, Bakterien und Pilze mit an Bord zu nehmen, anhand derer die Auswirkung der kosmischen Strahlung auch auf weiter entwickelte lebende Organismen während der unterschiedlichen Phasen des Erde-Mars/Phobos-Erde-Fluges erforscht werden sollen.
Kritiker verweisen indes auf das Risiko einer Kontamination des Marsmondes oder - im Falle unvorhergesehener Ereignisse - auch anderer Himmelskörper mit irdischen und für potentielle außerirdische Ökosysteme gefährlichen irdischen Organismen. Zwar rangiert Phobos selbst nicht wirklich an vorderster Stelle möglicher lebensfreundlicher Himmelskörper in unserem Sonnensystem, doch wurde bislang auch noch nicht eindeutig beweisen, dass es auf dem Marsmond kein Leben - in welcher Form auch immer - gibt.
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19. Februar 2009

9. September 2008
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / discovery.com / planetary.org