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Sonntag, 22. Februar 2009

Update: Weitere Ungereimtheiten und Spekulationen zur Yeti-Expedition in Sibirien

Angebliches Foto einer Yeti-Spur in der "Asass-Höhle" | Quelle: de.rian.ru / Bearbeitung (r.) grenzwissenschaft-aktuell.de

Kemerowo/ Russland - Wenige Tage nachdem erste Informationen über Yeti-Sichtungen und eine Expedition auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schneemenschen in der Region im Kemerowo in Umlauf kamen (...wir berichteten 1, 2), greifen nun immer mehr Nachrichtenagenturen und Journalisten die Geschichte auf, wodurch die Situation vor Ort jedoch leider nicht deutlicher wird und sich Spekulationen und Fakten mehr und mehr vermischen.

Laut einer Meldung des britischen "Daily Star" sollen sich bereits Jäger auf die Fährte einer ganzen Yeti-Familie in der sibirischen Berglandschaft gemacht haben, die hier in einem Höhlensystem das unterschiedlich als "Höhlen von Azzaskoy" und "Asass(Azass)-Höhle" bezeichnet wurden.

Die Zeitung zitiert die lokale Pressesprecherin Galina Pustogacheva, wonach es in der Gegend alleine in den vergangene Wochen zu mehr als zehn Sichtungen der mysteriösen aufrecht gehenden Wesen in der Region gekommen sein soll. Diese hätten sich immer wieder im Umfeld der Dörfer Elbeza und Kabarza in der Nähe der Höhlen am Berg Shoriya gezeigt. Die lokale Bevölkerung befürchte nun, dass es auch zu Übergriffen der möglicherweise hungrigen Wesen kommen könnte. Befürchtungen, wie sie auch der von der Zeitung ebenfalls zitierte Abgeordnete der lokalen Regierung Nikita Shulbayev teilt.

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Nicht nur aus diesem Grund, so berichtet auch der "Daily Star", werde derzeit eine Expedition vorbereitet, an der sich auch Anthropologen von der Universität von Kemerowo beteiligen sollen. Die Expedition soll herausfinden, ob die Wesen eine Bedrohung für die Menschen darstellen, oder ob die Befürchtungen unbegründet sind.

Die Wissenschaftler sind derweil vor allem an der Frage interessiert, ob es sich bei den Kreaturen um eine seltene Bärenart oder sogar überlebende und bislang unentdeckte Frühmenschen oder unbekannte Großprimatenart handelt, wie es einige Kryptozoologen angesichts weltweiter Berichte von Sichtungen von Varianten von Bigfoot und Yeti vermuten.

Bislang gelangen jedoch noch keine Aufnahmen der scheuen Wesen selbst. Ein weitere Augenzeuge erklärte indes, dass ihn die Erscheinung der Kreaturen eher an einen Bären erinnert habe. Ein Fußabdruck (...wir berichteten) zeigt indes Abdrücke von Zehen.

Laut einer Meldung der deutsch-russischen Internetzeitung "Russland Aktuell", wollen indes zahlreiche Abgeordnete des Regionalparlaments in Kemerowo die hier nun als "Asasskaja-Höhle" bezeichnete Höhle besuchen, um selbst nach dem Schneemenschen Ausschau zu halten. Quelle dieser Informationen ist die Gebietsverwaltung Kemerowo, die sich wiederum auf die Sichtungen einige Jäger beruft. Laut "Aktuell.ru" vermuten russische Medien derweil, dass die Gebietsverwaltung angesichts der Wirtschaftskrise mit solchen Mitteilungen versucht, den Tourismus als neuen Wirtschaftszweig aufzubauen. Die Region Kemerowo in Sibirien gilt bislang als Industriegebiet. Um die Großstadt Nowokusnezk herum gibt es zahlreiche Kohlegruben, jedoch als Tourismus-Region ist Kemerowo, auch Kusbass genannt, hingegen bislang nicht bekannt.

Diese Meinung wird auch von einer erneuten Meldung von "RIA Novosti" vertreten. Auch hier vermutet man nun, dass der "Sensationsnachricht über die Entdeckung einer Yeti-Spur im sibirischen Gebiet Kemerowo der dortigen Reisebranche gerade recht gekommen zu sein".

Der Besuch der Abgeordneten habe zum Ziel gehabt, das touristische Potential der Asass-Höhle vor dem Hinterrund der Yeti-Berichte einzuschätzen. Des Weiteren sieht man auch bei "RIA Novosti" einen Zusammenhang mit den Bemühungen der Regionalregierung, die Region touristisch aufzuwerten. Bei einem Besuch habe der Gouverneur Aman Tulejew erst kürzlich gefordert, den Sommertourismus aktiver zu fördern. Tulejew hatte am 30. Januar die Gegend persönlich besucht und soll sich besonders für die Höhle interessiert haben. "Gerade nach diesem Besuch erschien das Foto, das von vielen Medien sofort veröffentlicht wurde. Die Behörden zitierten auch Berichte einheimischer Jäger, die ein 1,5 bis zwei Meter großes haariges Wesen mehrmals gesehen haben wollen", kommentiert RIA Novosti.

Auch wird hier ein Wissenschaftler zitiert, der sich zum Thema Yeti mehr als kritisch zeigt: "In Wirklichkeit gibt es keinen Yeti, diese Frage hat keine wissenschaftliche Seite", zitiert die Nachrichtenagentur "Doktor habil. Sergej Wassiljew vom Institut für Ethnologie und Anthropologie in Moskau". Auch die lokalen Reisebüros zeigen sich angeblich zufrieden. Ob es den Schneemenschen gebe oder nicht, so ein Vertreter, sei nicht wichtig: "Hauptsache die Geschichte macht Schlagzeilen."

Ganz andere Spekulationen schlägt ein Update-Bericht von "AllNewsWeb.com" an und berichtet nun, vor Ort gäbe es gar keinen Yeti und die Sichtungen und Gerüchte basierten auf der Vermischung zweier unabhängiger Tatsachenbeobachtungen. Zum einen handele es sich wahrscheinlich um eine Gruppe entlaufener oder freigelassener Zirkus-, bzw. Zoobären, die in der Gegend gesichtet worden sein sollen, und zum anderen um soziale Aussteiger. Diese "Wilden Männer" würden entweder aus Geldproblemen oder aufgrund von geistiger Verwirrung in den Wäldern rund um die Höhle hausen. Aus diesen beiden Beobachtungen habe sich dann, so die Vermutung, im Laufe der Zeit das Märchen von dem "Schwarzen Volk" gebildet. Allerdings schränkt selbst "AllNewsWeb.com" die eigene Meldung ein und verweist auf den Umstand, dass es sich bei dieser Erklärung lediglich um eine Theorie von vielen handele, die bislang noch nicht belegt werden konnte.

>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<
Rätselhaft: Universitäts-Expedition sucht sibirischen Yeti
19. Februar 2009

Update: Weitere Informationen zur sibirischen Yeti-Expedition
20. Februar 2009

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / dailystar.co.uk / aktuell.ru / cryptomundo.com / alnewsweb.com / de.rian.ru

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