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Dienstag, 16. Juni 2009

Forscher beleben seit 120.000 Jahren tiefgefrorenes Bakterium - Mögliche Vergleiche zu außerirdischen Mikroben

Herminiimonas glaciei unter dem Mikroskop | Copyright: Society for General Microbiology, sgm.ac.uk

University Park/ USA - Drei Kilometer unter einem Gletscher in Grönland haben US-Forscher ein neues Bakterium entdeckt, das hier mehr als 120.000 Jahre eingeschlossen war und nun wieder zum Leben erweckt werden konnte. Vom Studium der Mikroben erhoffen sich die Forscher nun auch Rückschlüsse auf mögliches Leben auf fremden Planeten und Himmelskörpern.

Wie Dr. Jennifer Loveland-Curtze von der Pennsylvania State University im Fachmagazin "Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology" berichtet, ist es in einem langwierigen Prozess gelungen, die bislang unbekannten Mikroben, die von den Forschern auf den Namen "Herminiimonas glaciei" getauft wurden, wieder zum Leben und zur Fortpflanzung zu erwecken.

Selbst für mikrobiologische Standards ist das für den Menschen ungefährliche und nicht Krankheiten übertragende Bakterium winzig und misst nur das 10- bis 50fache der Größe von Kolibakterien (Escherichia coli, E. coli). Doch gerade seine geringe Größe ermöglichte es ihm wahrscheinlich, im Innern der flüssigen Adern zwischen und auf den Eiskristallen die Jahrtausende zu überstehen.

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Da Mikroorganismen auf der Erde die am meist vorkommende Lebensform sind, dürfte dies - so vermuten die Forscher - auch auf anderen belebten Himmelskörpern der Fall sein. Das Studium von Mikroorganismen, die auf der Erde derart extreme Umweltbedingungen zu überdauern in der Lage sind, könnte also auch Rückschlüsse auf mögliches außerirdisches Leben erlauben.

"Derartig extrem kalte Umweltbedingungen sind wahrscheinlich die besten Gegenstücke zu außerirdischen Lebensräumen", erläutert Loveland-Curtze. "Die außerordentlich niedrigen Temperaturen können Zellen und Nukleinsäuren bis zu mehreren Millionen von Jahren konservieren. Bislang wurden lediglich eine Handvoll derartig extrem kleiner Bakterienarten beschrieben. Auf Grönland ist H. glaciei sogar die bislang erste und einzige dieser Art. Ihr Studium könnte uns Aufschlüsse darüber liefern, wie Zellen selbst unter extrem harten Bedingungen wie beispielsweise Temperaturen von -56 Grad Celsius, kaum Sauer- und Nährstoffen, sowie hohem Druck und extrem begrenztem Raum, überdauern und gedeihen können."

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