
Washington/ USA - Fast 15 Jahre lang profitierten Astronomen weltweit von den Daten US-militärischer Satelliten bezüglich so genannter "Feuerkugeln" (Boliden), also auffallend lichthellen Meteoren, die in vielen Fällen mit einem Meteoritenfall einhergehen, wenn das kosmische Geschoss trotz Höllenritt durch die Atmosphäre die Erdoberfläche erreicht. Eine aktuelle Entscheidung des US-Militärs beendet nun die langjährige Weitergabe dieser Daten abrupt.
Für die internationale Astronomen-Gemeinschaft kommt die Entscheidung überraschend und stößt auf einstimmiges Unverständnis. Wissenschaftler befürchten, dass mit der neuen Entscheidung die Beobachtung und Einschätzung möglicher Gefahren für die Erde durch die Erdbahn kreuzende Meteoriten, Asteroiden und Kometen erheblich eingeschränkt wird.
Zudem werde es anhand zukünftig fehlender Beobachtungsdaten sehr viel schwieriger, in der Öffentlichkeit lichthelle astronomische Erscheinungen wissenschaftlich zu erklären. Ohne die Daten wird es zukünftig auch schwierig, vergangene Ereignisse und Einschläge einem tatsächlichen astronomischen Ereignis zuzuordnen und somit genauer zu verstehen.
"Die militärischen 'Fireball'-Daten und Beobachtungsinformationen waren bislang von größter Wichtigkeit, um ein mögliches, von diesen in die Atmosphäre eintretenden Objekten ausgehendes Gefahrenrisiko zu bewerten", gesteht auch David Morrison von der Beobachtungsstelle für so genannte Erdnahe Objekte (Near Earth Objects, NEO) am Ames Research Center der NASA in einem persönlichen Statement gegenüber "Space.com" ein – verwiest jedoch zugleich darauf, dass es sich bei dieser Einschätzung nicht um ein offizielles NASA-Statement handelt.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / space.com