https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de


Samstag, 25. Juli 2009

Astrofotografie: Gigantische "Seifenblase" im All stellt Astronomen vor Rätsel

Die "Cygnus Blase", ein planetarischer Nebel mit der Katalognummer PN G75.5+1.7 | Copyright: T.A. Rector/Univ.of Alaska Anchorage/Heidi Schweiker/NOAO

Mount Wilson/ USA - Lange Zeit musste der Hobby-Astronom Dave Jurasevich Astronom am Mount Wilson Observatory in Kalifornien darum kämpfen, dass seine Entdeckung eines planetarischen Nebels in Form einer gigantischen Seifenblase von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) als solche anerkannt wurde. Jetzt bekam die "Cygnus Bubble" im Sternbild Schwan ihre wissenschaftliche Katalognummer: PN G75.5+1.7. Doch noch immer gibt das Objekt den Astronomen Rätsel auf.

Am 6. Juli 2008 stieß Jurasevich zum ersten Mal auf das merkwürdige Objekt, wenige Tage später konnte es auch von weiteren Astronomen bestätigt werden. Doch erst als die rund fünf Lichtjahre durchmessende "Cygnus Blase" jetzt auch auf alten Aufnahmen der zweiten "Palomar Sky Survey" entdeckt werden konnte, akzeptierte auch die IUA den Fund und gab dem vermeintlichen planetarischen Nebel eine wissenschaftliche Katalognummer. Den Grund, weswegen der sphärische Nebel bislang nicht aufgefallen war, sieht Jurasevich in dem Umstand, dass dieser nur sehr schwer auszumachen sei.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
>>> HIER können Sie unseren täglichen Newsletter bestellen <<<

Derartige planetarische Nebel entstehen, wenn sonnenähnliche Sterne am Ende ihrer Lebenszeit ihre Außenhüllen aus Gas und Plasma ins All abstoßen. Jurasevich selbst vermutet, dass dieses Schicksal die kosmische Blase vor rund 22.000 Jahren ereilt hat. Die Bezeichnung als planetare Nebel ist allerdings irreführend, da diese Himmelsobjekte nichts mit Planeten zu tun haben, ihre Bezeichnung jedoch auf frühere Beobachtungen mit leistungsschwachen Teleskopen zurückgeht, in welchen diese Nebel wie Gasplaneten erscheinen können..

Trotz der Anerkennung als planetarischer Nebel stellt die wahrscheinlich rund 4000 Lichtjahre von der Erde entfernte "Cygnus Bubble" die Astronomen weiterhin vor einige Rätsel. So ist nicht eindeutig, ob es sich tatsächlich um einen kugelförmigen Nebel handelt, oder ob wir, von der Erde aus perspektivisch betrachtet, auf die Endseite eines zylindrischen Nebels blicken.

Auch die Tatsache, dass sich der Nebel im Vergleich zu den 16 Jahre alten Aufnahmen der "Palomar Sky Survey" kaum verändert hat und auch ein in seinem Zentrum befindlicher blauer Stern seither gleich hell geblieben ist, ist eher ungewöhnlich. Mittels spektroskopischer Untersuchungen soll nun geklärt werden, ob es sich bei PN G75.5+1.7 tatsächlich um einen planetaren Nebel handelt.

>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<

Astrofotografie: Omeganebel in Wasserfarben
10. Juli 2009


Astrofotografie: Weltraumobservatorium Herschel liefert erste Aufnahmen
21. Juni 2009


Astrofotografie: Kosmische Hand greift nach dem Licht
5. April 2009


Sensationelles neues Astro-Foto von kosmischem Auge
6. März 2009

Bücher zum Thema:

- - -

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / mtwilson.edu
Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de
(falls nicht anders angegeben)


Für die Inhalte externer Links übernehmen wir keine Verantwortung oder Haftung.


WEITERE MELDUNGEN finden Sie auf unserer STARTSEITE