
Houston/ USA - Wissenschaftler haben Aufnahmen der Raumsonde "Galileo" studiert, um geeigneten Landestelen für geplante Missionen zum Jupitermond Europa ausfindig zu machen. Unter einem massiven Eispanzer vermuten viele Forscher einen Ozean aus flüssigem Wasser und darin möglicherweise Leben.
Anhand von Stereoaufnahmen der Sonde fertigte das Team um Paul Schenk vom "Lunar and Planetary Institute" 3D-Bilder der Mondoberfläche an, um so Neigungen des Terrains auszuwerten und eine geeignete Stelle für eine Landeeinheit zu identifizieren.
Von besonderem Interesse für die Forschung sind Regionen mit Kratern und Rissen in der Kruste, da hier mögliches Untergrundwasser an die Oberfläche gedrungen sein könnte und dessen mögliche Hinterlassenschaften und in einer eisigen Suppe schwimmende Eisberge auf Anzeichen von Leben hin untersucht werden könnten, ohne in einem aufwendigen Verfahren durch den Eispanzer von Europa bohren und eine Tauchsonde herablassen zu müssen.
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Leider zeige die Auswertung der Daten jedoch, dass gerade diese Regionen sehr ungeeignet für einen Lander sind, da sie meist mehr als 10 Prozent abfallen und ähnlich abschüssiges Gelände schon den Mars-Rovern "Spirit" und "Opportunity" immer wieder das Leben schwer macht. In einigen Fällen, so Schenk, betrage die Geländesteigung sogar zwischen 20 und 30 Prozent.
Die einzigen ebenen Geländemerkmale finden sich in kilometerweiten Steifenstrukturen die sich bilden, wenn die Gravitationskräfte des Jupiter und der anderen großen Monde derart an der Oberfläche von Europa ziehen, dass diese aufbricht und erneut zufriert. Hier finden sich lediglich Steigungen von rund fünf Prozent. Da diese Brüche in regelmäßigen Abständen immer wieder neu aufbrechen und wahrscheinlich geflutet werden, könnten sie ideal für die Suche nach möglichem Leben auf Europa sein.
Eine Mission zum Jupitermond Europa ist derzeit unter Federführung der NASA in Planung und soll 2020 starten.
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Quellen. grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov