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Mittwoch, 12. August 2009

Saturnmond Titan gleicht der Erde mehr als bislang gedacht

Aktualisierte Karten des Saturnmonds Titan (Eine größere Version finden Sie HIER) | Copyright: NASA/JPL/Space Science Institute

Pasadena/ USA - "Die Oberfläche des Saturnmonds Titan gleicht der Erde mehr als jeder andere Himmelskörper in unserem Sonnensystem", zu dieser erstaunlichen Einschätzung kommen NASA-Astronomen anhand neuer Aufnahmen der US-amerikanisch-europäischen Saturnmission "Cassini-Huygens". Lediglich große Unterschiede in Temperatur und weiteren Umweltbedingungen würden den Saturnmond von der Erde unterscheiden.

Auf den Aufnahmen der Sonde offenbart Titan eine Oberfläche mit Seen, stark erodierten Schluchten, Gebirgen, Dünen und sogar Hinweise auf einen aktiven Kryovulkanismus, wenn statt heißer Lava, Wasser und Ammoniak in gefrorener Form an die Oberfläche ausgestoßen werden.

Tatsächlich gleicht Titan in vielen Aspekten mehr den klassischen Vorstellungen eines Planeten denn jenen über Monde und ist sogar größer als der kleinste Planet Merkur. Zudem besitzt er als einziger Mond im Sonnensystem über eine dichte Atmosphäre und einen Flüssigkeitskreislauf, wenn allerdings statt wie auf der Erde Wasser, flüssige Kohlenwasserstoffe wie Methan und Ethan von Himmel regnen, sich in Seen und Flüssen sammeln und wieder in die Atmosphäre verdunsten.

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"Die Aufnahmen liefern weitere Hinweise darauf, dass Kryovulkanismus das Ammoniak auf die Oberfläche des Titan transportiert hat“, erklärt Robert M. Nelson, Planetenforscher am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA auf der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Vereinigung (IAU), "und hier auch gewaltige Schluchten in das Gestein gegraben und einstige Einschlagskrater eingeebnet hat."

Für die Wissenschaftler von besonderem Interesse ist die Tatsache, dass das Ammoniak, zusammen mit Methan und Stickstoff für genau jene Umweltbedingungen sorgt, wie sie einst auch auf der jungen Erde herrschten, als sich hier die ersten Lebensformen entwickelten. Die aufregende Frage sei daher, "ob die chemischen Prozesse auf dem heutigen Titan eine präbiotische Chemie ermöglichen, wie es sie bei der Lebensentstehung auf der Erde gab“, erläutert Nelson weiter.

Wie viele andere Planetenforscher, so hofft auch Nelson darauf, dass Cassini den Saturnmond noch lange genug beobachten kann, um den in einigen Jahren erwarteten Jahreszeitenwechsel auf Titan studieren und dokumentieren zu verfolgen. Dann erhoffen sich die Forscher das großflächige Verdunsten der derzeitigen Seen in der nördlichen Hemisphäre des Mondes und einen Anstieg der Flüssigkeiten in den aktuell ausgetrockneten Seebetten im Süden beobachten zu können.

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