
London/ England - Der geständige Hacker Gary McKinnon hat nun auch die letzten Bemühungen seiner Verteidigung vor einem britischen Gericht verloren, seine Auslieferung an die USA zu unterbinden und ihn statt dessen vor einem britischem Gericht den Prozess zu machen und im Falle einer Verurteilung die Strafe in England absitzen zu lassen. Nun suchen britische Politiker Zugeständnisse der US-amerikanischen Seite, was die Behandlung des 43-jährigen anbetrifft.
Die Richter am obersten britischen Gerichts sahen keine Veranlassung dafür, dem Auslieferungsgesuch der Amerikaner zu widersprechen und somit früher Entscheidungen aufzuheben. Bei den Straftaten die McKinnon zur Last gelegt werden, handele es sich um schwerwiegende Anschuldigungen und obwohl McKinnons widerrechtliche Zugriffe auf die Computersysteme von NASA und US-Verteidigungsministerium von britischem Boden aus verübt wurden, sei der angebliche Schaden an den Systeme in den USA entstanden und die Hacker-Angriffe seien auch gezielt gegen diese Systeme in den USA gerichtete gewesen. Damit stützten nun auch die Richter des High Court frühere richterliche Entscheidungen, wodurch einer baldigen Auslieferung juristisch betrachtet also nichts mehr im Weg steht.
Auch jene Politiker, die eine solche Auslieferung noch verhindern können, scheuen sich offenbar vor einem derartigen Schritt. So zitiert die BBC den derzeitigen Innenminister Alan Johnson mit den Worten, dass es gegen das Gesetz verstoße, wenn der zuständige Minister Einspruch gegen die Auslieferung erheben würde, obwohl das britische Recht durchaus derartige Einwände in Ausnahmefällen ermöglicht.
Zuvor hatten zahlreiche Abgeordnete des britischen Unterhauses selbst hier eine Abstimmung zugunsten von McKinnon verloren, obwohl gerade der Fall des "UFO-Hackers" ein erhebliches Ungleichgewicht in den im Auslieferungsabkommen zwischen den USA und Großbritannien festgelegten Rechten und Pflichten zu Ungunsten des Königreiches offenbarte.
Nun bemühen sich zahlreiche Politiker darum, von den USA eine Zusage zu erhalten, dass im Falle der erwarteten Verurteilung McKinnons, dieser die ihm zugedachte Haft in einem britischen Gefängnis absitzen darf. Zumindest eine, dem mentalen und physischen Gesundheitszustand McKinnons, der am Asperger-Syndrom (einer Form von Autismus) leidet, gerecht werdende Behandlung McKinnons soll die US-Seite bereits zugesichert haben. Was dies genau bedeutet, ist bislang noch unklar.
In einer gemeinsamen Petition haben sich derzeit 40 Mitglieder des britischen Parlaments direkt an US-Präsident Obama gewandt, und diesen darin aufgefordert, der langwierigen Angelegenheit durch eine Begnadigung McKinnons der "beschämenden Affäre endlich ein Ende zu setzten". Auch die Mutter der Angeklagten hat sich in einem Bittbrief direkt an Obama gewandt. Eine Reaktion des US-Präsidenten steht derweil noch aus.
McKinnons Verteidigung sucht derweil nach weiteren Wegen, gegen die richterlichen Entscheidungen und somit gegen die Auslieferung erfolgreich Einspruch zu erheben.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / freegary.org.uk / bbc.co.uk / timesonline.co.uk