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Donnerstag, 17. September 2009

Erster Nachweis eines felsigen Exoplaneten

Der Felsplanet CoRoT-7b umkreist sein Zentralgestirn "CoRoT-7" auf einer engen Umlaufbahn (Illu.). Seine Oberfläche ist aufgrund von Temperaturextremen wahrscheinlich lebensfeindlich | Copyright: L. Calcada / eso.org

La Silla/ Chile - Erst im vergangenen Februar erklärten europäische Astronomen, den bislang kleinsten Planeten um einem fremden Stern entdeckt zu haben (...wir berichteten). Neue Beobachtungen von "CoRoT-(Exo)-7b" belegen nun erstmals, dass der Planet etwa die fünffache Masse der Erde aufweist, somit in die Kategorie der "Super-Erden" einzuordnen ist, und ähnlich wie die Erde aus Fels besteht. Auch die bereits geäußerte Vermutung, dass es in dem CoRoT-System noch mindestens einen weiteren Planeten gibt, konnte bestätigt werden - auch dieser könnte eine "Super-Erde" sein.

Die langwierigen Messungen der Astronomen zeigen, dass es sich um die kleinste Masse eines Exoplaneten handelt, die bislang bestimmt werden konnte. Gemeinsam mit dem nun zudem bekannten Durchmesser kann auch seine Dichte bestimmt und daraus auch die innere Struktur des Planeten abgeleitet werden. Letzter Werte liegen sehr nahe an jener der Erde, was auf einen Felsplaneten schließen lässt.

Mit der fünffachen Masse der Erde ist CoRoT-7b etwa 80 Prozent größer als die Erde. Sein Radius ist etwa 80 Prozent größer als jener der Erde (Erdradius = ca. 6400 Km). Mit nur 2,5 Millionen Kilometern Abstand umkreist der Planet seinen Stern CoRoT-7 auf einer Umlaufbahn 23 mal näher als der innerste Planet unseres Systems, Merkur, die Sonne, und benötigt dabei kaum 21 Stunden. Aus diesem Grund herrschen auf seiner Oberfläche wahrscheinlich Temperaturen zwischen minus 200 Grad Celsius auf der Nachtseite und bis zu 2000 Grad Celsius auf der dem Stern zugewandten Seite. Auf seiner Oberfläche dürften Lava und brodelnd-kochende Ozeane vorherrschen, berichtet die ESO in ihrer Pressemitteilung - zu extrem also, um Leben, wie wir es auf der Erde kennen, zu ermöglichen.

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Anhand ihrer Beobachtungen und Vermessungen konnten die ESO-Astronomen auch einen zweiten Planeten um den Stern bestätigen. Dieser umkreist alle 3 Tage und 17 Stunden sein Zentralgestirn und besitzt wahrscheinlich die achtfache Erdmasse, weshalb es sich auch hierbei um eine "Super-Erde" handeln könnte. Für weitere Aussagen über Durchmesser und Zusammensetzung ist das europäische Weltraumteleskops CoRoT (Convection, Rotation and planetary Transits), mit dem CoRoT-Exo-7b entdeckt wurde, jedoch nicht geeignet, da die Umlaufbahn von CoRoT-7c diesen aus der Perspektive von CoRoT nicht vor dessen Sonnenscheibe vorbeiführt, es also nicht zu dem für die Messungen notwendigen Transits bzw. minimale Verfinsterungen des Sterns durch den Planeten kommt.



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4. Februar 2009

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / eso.org
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