
Wallops Flight Facility/ USA - Noch immer stehen Wissenschaftler vor zahlreichen Fragen, wenn es um sogenannte nachtleuchtende Wolken geht. Nachdem das mysteriöse Phänomen seit 2007 genauer untersucht wird, soll nun mit Hilfe eines Raketenexperiments versucht werden, derartige Wolken künstlich entstehen zu lassen.
Mit dem "Charged Aerosol Release Experiment" (CARE), sollen die sonst natürlich entstehenden Wolken in der Mesosphäre rund um von der Rakete Staubpartikel bilden. Zum ersten Mal wurden die mysteriösen Wolken, die mittlerweile als „Polar Mesospheric Clouds (PMCs)“ oder auch „nocticulent clouds (NLC)“ bezeichnet werden, von dem Satelliten „Aeronomy of Ice in the Mesosphere (AIM)“ über dem 70. Breitengrad am 25. Mai 2007 registriert. Seit dem 6. Juni wurden die Wolken auch vom Boden aus über Nordeuropa beobachtet (...wir berichteten).

In rund 80 Kilometern Höhe, also in der so genannten Mesosphäre, entstehen die Wolken nicht, wie es eine von zahlreichen Hypothesen zu Beginn glaubte, wie etwa das Nordlicht durch Teilchenströme, sondern durch kleine Eispartikel. Diese reflektieren das Licht der bereits untergegangenen Sonne und erwecken so für den Betrachter am Boden den Eindruck, als würden sie von selbst leuchten.

Die bisherigen Beobachtungen und Messungen des AIM-Satelliten hatten gezeigt, dass die Wolken sehr variabel sind und unerwartete Strukturen besitzen (...wir berichteten).
Da die nachtleuchtenden Wolken also sehr sensibel auf Temperaturunterschiede reagieren, seien sie ein guter Indikator für den stattfindenden Klimawandel - woraus sich auch erklärt, weshalb die Phänomene und deren Zunahme erst seit relativ kurzer Zeit gehäuft beobachtet werden: "Die Wolken werden immer größer und treten immer häufiger auf: "Wir wissen nicht genau, warum das so ist", erklärt Russel und schließt den Anstieg der CO2-Konzentration oder höhere Methankonzentrationen als Erklärungen nicht aus.
>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<
Erste Forschungsergebnisse über das Phänomen der nachtleuchtenden Wolken
13. Dezember 2007
Mysteriöse Wolken über den Polarkreisen
29. Juni 2007
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov