
Washington/ USA - Während die Sonnenaktivität schon seit 2007 ungewöhnlich niedrig ist, hat die Kosmische Strahlung derzeit einen Rekordwert erreicht. Die Intensität der Strahlung liegt laut NASA aktuell bei über 19 Prozent über den bislang gemessenen Höchstwerten.
Der Grund für die Zunahme liegt im derzeitigen Minimum der Sonnenaktivität, wie es 2007 begann und sich bis heute fortsetzt: "Wir beobachten derzeit das niedrigste solare Minimum seit fast einhundert Jahren, es ist also keine Überraschung, dass die Werte der Kosmischen Strahlung einen Höchstwert erreicht haben", kommentiert Dean Pesnell vom Goddard Space Flight Center die Situation.
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Der Grund hierfür liegt in dem Umstand begründet, dass die Sonne mit ihrer sogenannten Heliosphäre, einer magnetischen Blase, die für gewöhnlich das Sonnensystem umgibt und vom Sonnenwind regelrecht aufgeblasen wird, normalerweise die Kosmische Strahlung abhält. In Zeiten niedriger Sonnenaktivität wird diese Blase jedoch geschwächt (...wir berichteten) und ist anfällig für das eindringen Kosmischer Strahlung selbst in das innere Sonnensystem.

Die Kosmischen Strahlen kommen aus den Weiten des Alls jenseits unseres Sonnensystems. Es handelt sich um subatomare Teilchen - hauptsächlich Protonen - aber auch um schwere Atomkerne, die von entfernten Supernonvae (Sternenexplosionen) auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wurden.
Treffen die Strahlen auf die Erdatmosphäre können sie sogenannte Teilchenschauer, einen Regen aus Protonen, von welchen jedoch nur ein geringer Teil die Oberfläche erreicht. Gefahr besteht vor allem jenseits der irdischen Schutzschicht für Astronauten, Raumschiffe, Sonden und Satelliten.
Die Erde selbst, so die NASA-Wissenschaftler, sei jedoch durch die angestiegene Kosmische Strahlung nicht gefährdet, da ihre eigene Atmosphäre und das Magnetfeld die Strahlung abhalten. Tatsächlich sei unser Planet in der Vergangenheit weitaus höheren Mengen an Kosmischer Strahlung ausgesetzt gewesen, die bis zu 300 Prozent über den jetzigen Höchstwerten lagen. Ablesen können die Wissenschaftler diese vergangenen Ereignisse anhand des durch die Kosmische Strahlung in der Atmosphäre erzeugten Beryllium-Isotops 10Be, das sich im Eis an den Polkappen erhalten hat. Mit Bohrkernanalysen können die Forscher so Jahrtausende in die Vergangenheit zurückschauen.
"Im Raumfahrtzeitalter haben wir bislang nur relativ niedrige Aktivität Kosmischer Strahlung erlebt", erläutert Richard Mewaldt vom California Institute of Technology. "Wahrscheinlich sinken die Werte nun wieder auf den Durchschnitt der vergangenen Jahrhunderte."
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov