
London/ England - Laut Informationen des "Daily Telegraph" fordern britische Parlamentarier parteiübergreifend eine öffentliche Befragung von Innenminister Alan Johnson zum Fall des geständigen Hackers Gary McKinnon, der in Computersysteme des US-Verteidigungsministeriums und der NASA eingedrungen war, um hier - nach eigenen Angaben sogar erfolgreich - nach geheimen Informationen über UFOs und Aliens zu suchen. Der Fall McKinnon soll dabei exemplarisch für die Unausgewogenheit der Auslieferungsabkommen zwischen den USA und den Vereinigten Königreich diskutiert werden.
Wie die Zeitung berichtet, habe das britische Unterhaus bereits ein entsprechendes Komitee einberufen, welches in einer Sondersitzung eruieren soll, ob das Innenministerium zukünftig Verfahren vor britische Gerichte bringen kann und soll, wenn diese, wie im Fall Gary McKinnon, sich auf Straftaten beziehen, die von britischem Boden aus verübt wurden.
Die Parlamentarier fordern zudem Erklärungen darüber, warum in den bilateralen Auslieferungsabkommen mit den USA, die Kläger der US-Seite lediglich einen "begründeten Verdacht" (reasonable suspicion) für eine Auslieferungsbefugnis gegenüber britischen Staatsbürgern anführen müssen, es jedoch keine gleichwertige Befugnis für britische Behörden gegenüber US-Bürgern gibt.
Zu den Zeugen, wie sie vor dem öffentlichen Ausschuss aussagen sollen, sollen laut "Telegraph" neben Innenminister Johnson auch McKinnon und dessen Familienmitglieder aussagen.
Der Vorsitzende des Komitees Keith Vaz, sieht den Fall McKinnon als bestes Beispiel für das Ungleichgewicht des bisherigen Abkommens und fordert im Namen der Parlamentarier deren Überarbeitung, um für britische Staatsangehörige die besten Voraussetzungen bei derartigen Verfahren zu gewährleisten: "Der Fall McKinnon zeigt deutlich die Probleme in den bisherigen Abkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA. (...) Wir fordern in besonderen Fällen auch Entscheidungsfreiheit für die zuständigen Minister."
Zuvor hatte Innenminister Johnson immer wieder erklärt, dass ihm im Fall McKinnon die Hände gebunden seien und er über keine politische Befugnis verfüge, das Auslieferugsverfahren zu stoppen (...wir berichteten).
Auch der Schattenminister der Justiz David Burrows spricht sich für eine Überarbeitung aus: "Der Fall McKinnon ist eine gute Gelegenheit für das Parlament für Gerechtigkeit in den Auslieferungsabkommen zu sorgen und Menschen wie Gary dabei zu helfen, Gerechtigkeit im eigenen Land zu erfahren."
Hintergrund:
Auf der Suche nach geheimen Dokumenten und Beweisen für UFOs und Außerirdische, ist der Brite in rund 90 militärische, Regierungs- und NASA-Computer eingedrungen und habe diese dabei - so die Anklage - beschädigt. Das geheimste von McKinnon gehackte System, war die "Naval Air Weapons Station China Lake", eine Anlage die Waffensysteme für das US-Militär entwickelt.
In den von McKinnon gehackten Systemen, will er Informationen und Beweise für außerirdische Technologie, eine Liste "mit Namen außerirdischer Offiziere und Schiffe und Güterverkehr", sowie ein Bild eines, wie er sagt "UFOs mit perfekter, glatter Oberfläche" gefunden haben.
Auf Rechnern der NASA gebe es zudem Beweise, dass aus deren Aufnahmen UFOs absichtlich herausretuschiert wurden und werden, wie er in einem interview mit der BBC bestätigt. Allerdings gehen McKinnons Aussagen kaum über bereits bekannte Inhalte anderer Verschwörungstheorien hinaus.
Laut McKinnon seien die Systeme jedoch nicht sonderlich gesichert gewesen. Teilweise seien die angeblich so sensiblen Rechner lediglich mit abgelaufenen Passwörtern geschützt oder gänzlich ohne Passwortschutz abgesichert gewesen. Es habe sich also nicht einmal um wirkliches Computer-Hacking gehandelt.
>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<
Gary McKinnon: Unerwarteter Auslieferungsaufschub für UFO-Hacker
20. Oktober 2009
Supreme Court verwehrt UFO-Hacker McKinnon Berufungsverfahren
9. Oktober 2009
UFO-Hacker McKinnon: Innenminister weist Bemühungen von Parlamentariern ab
10. September 2009
UFO-Hacker: Parlamentarier intervenieren gegen McKinnons Auslieferung
9. September 2009
UFO-Hacker McKinnon: Gericht weist erneut Widerspruch gegen Auslieferung ab
3. August 2009
Gary McKinnon: Menschenrechtler Terry Waite setzt sich für UFO-Hacker ein
19. März 2009
UFO-Hacker wird zum internationalen Politikum
4. März 2009
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / telegraph.co.uk / freegary.org.uk