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Montag, 16. November 2009

LCROSS-Einschläge: NASA-Analysen belegen Wassereis und "verblüffende Substanzen" in immerdunklen Mondkratern

20 Sekunden nach dem Einschlag wurde eine mit Wasser getränkte Trümmerwolke geortet und spektral analysiert | Copyright: NASA

Washington/ USA - Die Behauptung, dass der Mond ein trockener und trostloser Ort sei, kann nicht länger aufrecht erhalten werden. So sieht es zumindest seit vergangenen Freitag offiziell auch die US-Raumfahrtbehörde NASA und hat die ersten wissenschaftlichen Analyseergebnisse der Einschläge der Sonde LCROSS veröffentlicht. Demnach stießen die Impaktoren auf dem immerdunklen Grund des Mondkraters Cabeus-Kraters tatsächlich auf gefrorenes Wasser und "verblüffende Substanzen".

Die Entdeckung des gefrorenen Mondwassers durch die Einschläge von Raketenstufe und Sonde am 9. Oktober 2009 (...wir berichteten 1, 2, 3) eröffnet laut NASA ein gänzlich neues Kapitel im Wissen und in der Wahrnehmung des Erdtrabanten.

"Wir sind dabei, die Mysterien unseres nächsten Nachbarn im Sonnensystem zu offenbaren. Es zeigt sich, dass der Mond noch viele Geheimnisse birgt und LCROSS gibt uns jetzt einen Einblick in eine (von vielen) Schicht", kommentiert der Chefwissenschaftler der NASA, Michael Wargo, die bisherigen Ergebnisse der Mission.

Lange Zeit haben Wissenschaftler über gewaltige Wasserstoffmengen an den Mondpolen spekuliert. Die LCROSS-Mission ermöglicht nun neue Einblicke auf die Frage nach Wasser auf dem Mond, könnte dieses nach neustem Kenntnisstand doch sogar in wesentlich größeren Mengen vorhanden sein als bislang vermutet.

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In den immerdunklen Mondkratern vermuten die Forscher nun derart altes Eis, dass dieses einen Schlüssel zu einem besseren Verständnis der Geschichte und Evolution unseres Sonnensystems beinhalten könnte. Hinzu könnten die Wasserlager für zukünftige Missionen und bemannte Mondstationen genutzt werden.

Anhand der Analysen der Spektrometer-Daten, mit welchen mittels des Lichtspektrums die Zusammensetzung der bei den Einschlägen freigeschlagenen Materialien erkannt werden kann, konnte am Kraterboden eindeutig dort vorhandenes Wasser nachgewiesen werden.

"Wir sind ganz und gar verzückt", bestätigt auch der LCROSS-Wissenschaftler Anthony Colaprete am Ames Research Center der NASA im kalifornischen Moffett Field: "Wir haben zahlreiche Kurven, die eindeutig Wasser in der Trümmerwolken der Einschläge nachweisen (...) Die Konzentration und Verteilung sowie weitere Partikel in den Wolken müssen noch weiterführend analysiert werden, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass es in Cabeus Wasser gibt." Emission im Ultraviolett-Bereich bestätigten schlussendlich die Spektralanalysen, wiesen sie doch Hydroxyl aus, welches immer dann entsteht, wenn Wasser von Sonnenlicht aufgespalten wird.

Gemeinsam mit dem freigesetzten Wasser, deuten die Daten auf weitere "verblüffende Substanzen" am Kraterboden hin, so Colaprete weiter. Um was es sich dabei jedoch handelt, wollte der Forscher derzeit noch nicht offenbaren. Weitere aufwendige Analysen seien hierzu noch notwendig. "Die immerdunklen Regionen des Mondes sind wahre Kältefallen, die Milliardenjahre altes Material gesammelt und konserviert haben."

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov


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