
Washington/ USA - Es schien die Wissenschaftssensation des 20. Jahrhunderts zu sein und so ließ es sich auch der damalige US-Präsident Bill Clinton nicht nehmen, auf einer Pressekonferenz die Entdeckung außerirdischen Lebens in Form eines fossilen Bakteriums im Innern des Marsmeteoriten ALH 84001 persönlich bekannt zu geben. Schnell mehrten sich jedoch die Zweifel an der biologischen Herkunft der mikroskopischen Struktur und heute gilt diese Deutung meist nur noch als spekulativ. Eine neue Analyse des Meteoriten soll dies nun ändern und hat angeblich eindeutige Hinweise auf versteinertes Leben in ALH84001 gefunden.
Wie "Spaceflightnow.com" unter Berufung auf NASA-interne Quellen und einen Vorabbericht der Studie berichtet, wurde der Marsmeteorit nach 13 Jahren erneut Analysen mit den neusten Verfahren unterzogen - Verfahren, wie sie 1996 noch nicht zur Verfügung standen. Insider glauben, dass die offizielle Bekanntgabe der Untersuchungsergebnisse durch die NASA schon binnen weniger Tage stattfinden werde. Zudem - so konkret sind die Information des Online-Magazins - werde die Studie unter Kathie Thomas-Keprta, Simon Clement, David McKay, Everett Gibson und Susan Wentworth vom "Johnson Space Center" der NASA schon bald im Fachmagazin "Geochimica et Cosmochimica Acta" von der "Geochemical and Meteoritic Society" veröffentlicht.
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Die Ergebnisse dieser Untersuchungen unter anderem mittels Hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie (High Resolution Electron Microscopy, HRTEM) würden schwerwiegenden Beweise dafür vorlegen, dass im Innern des Meteoriten Überreste einstiger Mikroben zu finden sind.
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Die Studie konzentriere sich auf Kohlenstoff-Scheiben und winzige Magnetitkristalle im Innern von ALH 84001. Hierbei handelt es sich um charakteristische Hinterlassenschaften sogenannter magnetischer Bakterien, wie sie auf der Erde und offenbar auch auf dem Mars zu finden sind. Hinzu sollen weitere chemische Tests eine nicht biologische Herkunft der Strukturen nahezu ausschließen können.
Bei dem Meteoriten mit der Kennung "Allan Hills (ALH) 84001" handelt es sich um einen 1,94 kg schweren Brocken, der 1984 im Allan-Hills-Eisfeld in der Antarktis gefunden wurde, jedoch erst 1993 Marsmeteorit identifiziert wurde und hauptsächlich aus grobkörnigem kataklastischen Orthopyroxenit besteht. Einst war er Bestandteil der Kruste des Roten Planeten, wurde dann jedoch - vermutlich durch den Impakt eines Asteroiden vor etwa 15 Millionen Jahren - von der Marsoberfläche weggeschleudert und landete vor cirka 13.000 Jahren auf der Erde.
1996 untersuchte das Team um David S. McKay den Meteoriten unter dem Elektronenmikroskop und fand in seinem Innern eine Struktur, die sie als Spuren fossiler Nanobakterien deuteten. Auch die magnetithaltigen Karbonateinschlüsse, so die Forscher, seien dafür bekannt, dass die von irdischen Bakterien produziert werden können. Zudem fanden die Wissenschaftler polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) innerhalb der Karbonate, wie sie beim Zerfall von Bakterien entstehen können. Kritiker wenden hingegen bislang ein, dass selbst die Existenz von irdischen Nanobakterien, also kleinste Bakterienformen, noch nicht eindeutig nachgewiesen sei und sich auch die anderen gefundene Merkmale ebenso durch nicht-biologische, rein chemische Prozesse erklären ließen.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / spaceflightnow.com