
Perth/ Schottland - Schon prähistorische Gesellschaften gaben ihren Toten als Grabbeigaben auch Blumen mit auf die letzte Reise. Diese bisherige Vermutung konnte nun anhand von Funden in einem bronzezeitlichen Grab bei Forteviot nahe dem schottischen Perth erstmals bestätigt werden.
In dem Steinkistengrab (Cist) fanden die Archäologen um Dr. Kenneth Brophy von der "University of Glasgow" die Überreste eines Straußes aus Spierstauden (Mädesüß) und haben diesen Fund im Fachmagazin "British Archaeology" beschrieben.
Schon bei früheren Grabungen stießen Archäologen immer wieder auf Pollen, deren Ursprung jedoch nicht eindeutig zugeordnet werden konnte, da diese beispielsweise auch durch Honig und Met als Grabbeigabe in die Gräber hätten gelangt sein können.
"Die nun gefundenen Blümchen wirken auf den ersten Blick zwar nicht sehr beeindruckend, aber sie stellen den ersten Beweis dafür dar, dass Menschen schon in der Bronzezeit (ca. 2200 v. Chr. bis 1200 v. Chr.) Blumen als Beigaben mit in die Gräber legten", erläutert Brophy.
Der Blumenstrauß wurde neben dem Kopf des Toten platziert, dem die Archäologen einen hohen gesellschaftlichen Status zusprechen. Hinzu wurden Stücke eines Sarges aus Birkenrunde und ein Bronzedolch mit goldenem Griffband gefunden.
"Normalerweise finden wir in derartigen Gräbern hauptsächlich Grabbeigaben aus Metall", so Brophy. "In diesem Fall haben die Beigaben eine sehr menschlich-emotionale Qualität. Das ist sehr selten, wenn sicht sogar bislang einzigartig."

Ganz in der Nähe des Grabes sind die Archäologen zudem auf Überreste von Sandsteinquadern gestoßen, die wahrscheinlich einst einen Steinkreis bildeten. Auch in weiteren potentiellen Gräbern hoffen die Forscher nun auf Blumenbeigaben zu stoßen, um ihre Theorie bestätigen zu können.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / gla.ac.uk