
San Francisco/ USA - Nach der bislang gängigen Theorie sollte Wasser auf der Mondoberfläche nur an jenen Orten stabil vorhanden sein, an welchen es kälter ist als minus 167 Grad Celsisus. Dennoch belegen die Ergebnisse jüngster Mondmissionen, dass Wasser gerade dort zu finden ist, wo es am wenigsten erwartet wurde und jene Orte, an welchen die Wissenschaftler Wasser zu finden glaubten, relativ trocken sind. Suchen wir also an den falschen Stellen nach Mondwasser?
Zwar fand die NASA-Mission LCROSS im Innern des immerdunklen Mondkraters Cabeus tatsächlich Wasser (...wir berichteten), doch zahlreiche andere Krater am lunaren Südpol, so legen die neuste Daten der NASA-Mondsonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO), die eigentlich wie Kältefallen für Wasser wirken sollten, scheinen trocken zu sein, während potentiell feuchte Regionen dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
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Beobachtungen und Messungen des Instruments "Lunar Exploration Neutron Detector" (LEND), mit dem die LRO-Wissenschaftler durch Neutronenmessung nach potentiellen Wasserablagerungen auf dem Mond suchen, von 37 immerdunkle Krater am Südpol des Mondes belegen, dass nur in drei der Krater (Cabeus, Faustini, und Shoemaker) nennenswerte Mengen von Wasserstoff vorhanden ist. Stattdessen erwiesen sich andere, der Sonne direkt ausgesetzte Regionen als reich an Wasserstoff.
Die neusten Auswertungsergebnisse wurden vom Chefwissenschaftler der LEND-Untersuchungen Igor Mitrofanov vom "Russian Space Research Institute" auf dem Treffen der "American Geophysical Union" (AGU) in San Francisco vorgestellt.
Laut "NewScientist.com" glaubt Mitrofanov, dass eine etwa 50 Zentimeter dickte Schicht trockenen Mondbodens eine Schicht aus "schmutzigem Eis" und bewahre diese davor ins All zu verdunsten. Die Forscher glauben, dass dieses Wasser mit Asteroiden und Kometen auf den Erdtrabanten gelangte und dass die Eisschicht zu etwa 3 bis 5 Prozent Wasser bestehe.
Dennoch seien die neuen Ergebnisse umstritten, da das LEND-Instrument Funktionen beinhaltet, wie sie noch nie zuvor in einer planetaren Mission getestet wurden. Einige Forscher vermuten, das hochsensible Instrument könnte auch Neutronen aus der Umgebung der eigentlich angepeilten Zielorte gemessen und hinzuaddiert haben. Anhand weiterer Messungen sollen zukünftig mögliche Unklarheiten analysiert und ausgeschlossen werden.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / newscientist.com