
Berlin/ Deutschland - Unterhalb der dicht gepackten Schnee- und Eisschicht am Südpol des Mars könnte Wasser in flüssiger Form existieren. Zu diesem Schluss kommen Forscher des "Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt" (DLR) in einer Studie. In diesen Wassertaschen könnte sich auch Leben erhalten haben.
Selbst wenn Wassereis bei steigenden Temperaturen am Äquator des Mars schmilzt, verdunstet es aufgrund der dünnen Atmosphäre des Roten Planeten zu schnell, um längerfristig auf der Oberfläche vorhanden zu sein, geschweige denn Leben zu begünstigen. Auch an der Oberfläche der Pole des Mars ist Wasser in flüssiger Form nicht anzutreffen, da es hier nur in permanent gefrorener Form vorkommt.
Anhand neuer Berechnungen glaubt das DLR-Team um Diedrich Möhlmann jedoch, dass sich im Innern dieser eisigen Ablagerungen Wasser verflüssigen kann, zumindest während der Marstage, wenn die Wärme des Sonnenlichts von ebenfalls in den Eislagen eingeschlossenen Staubpartikeln absorbiert wird und so die Flächen rundherum antaut und schmilzt. Die Wärme wird zudem im Eis gespeichert, da dieses infrarote Strahlung absorbiert.
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Auf die gleiche Art und Weise entstehen auch auf der Erde, etwa in der Antarktis, Wasserspeicher im Innern des Eises. Dass dies auch auf dem Mars stattfinden könnte, wurde erstmals 1987 von Gary Clow von der "US Geological Survey" zur Diskussion gestellt.
Während Clow in seinem Modell noch davon ausging, dass sich die Wassertaschen auch im Innern von porösem Schnee bilden, scheint diese Vorstellung heute eher unwahrscheinlich, da auf diese Weise das Wasser ebenfalls dem Verdunstungsprozess ausgesetzt wäre.
Möhlmann nimmt hingegen an, dass die Schmelztaschen von einer undurchlässigen oberen Eiskruste vor dem Verdunsten geschützt werden, da der Dunst in vorhandenen Eisporen unmittelbar wieder gefrieren und diese somit sogar versiegeln.
Wie der Forscher im Fachmagazin "Icarus" darlegt, würde eine solche Versieglung das Verdunsten des Wasser verhindern und zudem auch die Wärme sehr viel effektiver im Innern der Schneeschicht halten. Unter diesen Umständen könnte die Schmelzzone schon wenige Zentimeter unterhalb der Oberfläche der Ablagerungen beginnen und sich bis zu 10 Metern in die Tiefe fortsetzten. In derartigen Wasserlagern, so hoffen nun Marsforscher, könnte sich dann auch Leben in Form von Mikroben erhalten haben.
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4. Dezember 2009

3. Dezember 2009
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / icarus.cornell.edu / dx.doi.org/10.1016/j.icarus.2009.11.013 dlr.de / nasa.gov