
Pasadena/ USA - Die Saturnsonde Cassini hat neue Bilder der immer noch rätselhaften sechsseitigen Struktur in der Wolkenatmosphäre des Saturns zur Erde gesendet. Diese zeigen das Saturn-Hexagon in noch nie zuvor erreichter Qualität und Detailgenauigkeit.
Auf die neuen Aufnahmen mussten die Wissenschaftler viele Jahre warten, da der Nordpol des Saturns erst jetzt wieder aus seiner winterlichen Dunkelheit heraustrat und vom sichtbaren Sonnenlicht erhellt wurde. Zuvor gelangen lediglich Aufnahmen der Struktur im infraroten Lichtspektrum (...wir berichteten, s. folgenden Links, u.).
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Die rund 25.000 Kilometer durchmessende und wahrscheinlich mehr als 100 Kilometer in die Saturnatmosphäre hinabreichende Hexagon-Struktur, rotiert alle 10 Stunden, 39 Minuten und 24 Sekunden einmal um ihre Zentralachse. Wie genau die Struktur entsteht, ist immer noch nicht gänzlich verstanden. Gebildet wird das Hexagon von einem rund 100 Meter pro Sekunde schnellen Jetstream, der nun anhand der neuen Aufnahmen gemeinsam mit zahlreichen Wirbeldetails in bislang nicht gekannter Detailgenauigkeit zu sehen ist.

"Die Langlebigkeit des Hexagons (wie e schon vor 30 Jahren erstmals von den Voyager-Sonden entdeckt wurde) macht es zu etwas ganz Besonderem, vor allem, wenn man die Verhältnisse mit dem irdischen Wetter vergleicht, welches maximal einige Wochen gleich bleibend anhält" kommentiert Kunio Sayanagi vom Bildauswertungsteam der Cassini-Daten am "California Institute of Technology" die neuen Bilder und vergleicht das Saturn-Hexagon mit dem Großen Fleck des Jupiter.
Wie genau das gewaltige Sechseck entsteht, woher es seien Energie bezieht, wohin es sie wieder abgibt und wie es sein kann, dass die Struktur über derart lange Zeiträume nahezu stationär über dem Pol des Planeten verharrt, ist immer noch unbekannt. Anhand der neuen Aufnahmen erhoffen sich die Wissenschaftler nun neue Hinweise auf Antworten zu diesen Fragen. Besonders an den Ecken des Sechsecks, an welchen der Jetstream nahezu scharfkantig jeweils seine Richtung wechselt, sind für die Forscher von besonderem Interesse, fanden sie hier doch schon sich ausbreitende Wellenformen.
Da der Gasriese keine Land- und Wassermassen besitzt, sind die meteorologischen Phänomene auf Saturn für die Wissenschaftler von besonderem Interesse, da man sich neue Erkenntnisse über atmosphärische Strömungsverhalten erhofft, wie sie auch der Wettererforschung auf der Erde zugute kommen könnte.
- Das Video der neuen Cassini-Aufnahmen des Saturn-Hexagons finden Sie HIER
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