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Donnerstag, 17. Dezember 2009

Oktopus trägt Kokosnüsse spazieren – Werkzeugnutzung auch bei Wirbellosen Tieren nachgewiesen

Oktopus und Kokosnuss | Copyright: museumvictoria.com.au

Victoria/ Australien - Lange Zeit galt das Verwenden von Werkzeug als rein menschliche Errungenschaft. Dann wurde die Fähigkeit auch am Beispiel von einigen Säugetieren (u. a. Primaten) und Krähenvögeln im Tierreich beobachtet und erforscht. Nun haben Meeresbiologen in Australien diese Fähigkeit auch bei wirbellosen Lebewesen nachgewiesen.

In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Current Biology" berichten Mark Norman und Julian Finn vom Museum in Viktoria von ihrer Beobachtung des ebenso ungewöhnlichen wie amüsanten Verhaltens von Kokosnuss-Kraken (Octopus marginatus), als die Tiere mehrere aufrecht auf dem Meeresboden liegende Kokosnusshälften aufeinander stapelten, sich darüber wunden und auf den Enden ihrer acht Fangarme wie auf Stelzen davon spazierten.

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Der einzige Vorteil, den dieses aufwendige Manöver für den Kraken mit sich bringt, ist laut Ansicht der Forscher jener, dass das Tier die Kokosnusshälften später an anderer Stelle als Unterschlupf oder Schutzhöhle verwenden können. "Und genau das ist es auch, was diese Praktik etwa von jener von Einsiedlerkrebsen unterscheidet, wenn diese sich herrenlose Schneckenhäuser und Muscheln überstülpen", so Norman. "Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen dem Aufnehmen und Überstülpen eines nahen Objekts zum Zwecke des Schutzes und dem Sammeln, Stapeln, Abtransportieren und der Neuanordnung der Objekte zu Schutzzwecken, wie es bei den Kraken beobachtet wurde". Hierbei handele es sich eindeutig um das Verwenden der gesammelten Kokosnusshälften als Werkzeuge.

Das ebenso sonderbare wie amüsant zu beobachtende Verhalten konnten die Forscher mittlerweile bei 20 unterschiedlichen Kraken beobachten. In vier Fällen transportierten die Weichtiere ihre Sammlerstücke übereinandergestapelt mehr als 20 Meter weit über den Meeresboden.

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