
Dublin/ Irland - Nach langjähriger Entwicklung und technischen Problemen, hat die irische Firma Steorn für heute den Beginn der öffentlichen Dauerdemonstration der sogenannten "Orbo-Technologie" angekündigt. Sechs Wochen lang soll die Apparatur nichts Geringeres beweisen, als dass mit ihr mehr Energie erzeugt werden kann, wie für ihren Betrieb notwendig ist. Sollte sich das Versprechen erfüllen, könnte mit der Technologie die Energie- und Klimakrise überwunden werden. Kritiker zeigen sich indes weiterhin mehr als skeptisch.
Seit sechs Jahren sei die Orbo-Technologie entwickelt worden, nachdem sie eher zufällig entdeckt worden war, so Steorn in seiner Pressemitteilung. Die Orbo-Technologie stelle nicht nur freie, sondern auch saubere und konstante Energie zur Verfügung. Schlussendlich könne jegliche Anwendung mit ihr betrieben werden, von Mobiltelefon bis zum Kraftfahrzeug.
Sollte die Technologie erfüllen was sie verspricht, würde sie jedoch zugleich ersten Hauptsatz der Thermodynamik widersprechen, welcher besagt, dass in einem geschlossenen System Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in andere Energiearten umgewandelt werden kann.
"Die Auswirkungen, die dieser Widerspruch sowohl auf unsere Energieproduktion und somit auf die Gesellschaft als Ganzes hat, sind immens", so Steorn.
Die auf sechs Wochen angesetzte öffentliche Demonstration des Geräts, beginnt am 15. Dezember 2009 im Waterways Visitor Center, Grand Canal Basin in Dublin. Zugleich wird die Demonstration auf "www.steorn.com/orbo" als Stream im Internet übertragen.
"Für uns ist der Beginn der öffentlichen Demonstration ein sehr wichtiger Moment", erklärt der Steorn-Vorsitzende Sean McCarthy. "Es existiert nun eine Technologie, wie sie alles, wirklich alles verändern kann. Am Ende der sechswöchigen Demonstration werden Ingenieure und Entwickler in der Lage sein, mit der Entwicklung von mit Orbo betriebenen Produkten zu beginnen."
Kritiker werfen Steorn indes vor, den Begriff "Freie Energie" lediglich als Marketingkampagne zu nutzen, um zukünftigen Werbekunden - denn bei Steorn, so behaupten Kritiker, handele es sich in Wirklichkeit lediglich um eine Marketingagentur - zu demonstrieren, wie werbewirksam sie Produkte in den öffentlichen Medien platzieren könne. Entsprechenden Behauptungen wurde indes von Steorn selbst widersprochen.
Wissenschaftler halten derweil die Behauptung, das Gerät könne mehr Energie produzieren, als für seinen Betrieb benötigt wird, für Humbug, da er einem der physikalischen Grundgesetze widerspreche. Auch eine Überprüfung der Orbo-Technologie durch eine wissenschaftliche Jury konnte zwischen 2006 und 2007 keinen Hinweis auf die Wirksamkeit der Apparatur als Lieferant für "Freie Energie" finden. Steorn selbst erklärt diesen Umstand damit, dass der Jury bis zum damaligen Zeitpunkt lediglich die Ergebnisse von Vorabtest zur Verfügung gestanden hätten. Auch der Abbruch einer für Juli 2007 angekündigten öffentlichen Demonstration (...wir berichteten) sorgte für weitere Zweifel an der Wirksamkeit von Orbo.
Bei der jetzigen Demonstration handelt es sich um die elektromagnetische Variante des Orbo-Prinzips, wie sie eine Akku-Batterie als Interface nutzt. Genau diese zwischengeschaltete Batterie, die zum einen Betriebsenergie in das System eingibt, jedoch zugleich von der erzeugten Energie immer wieder und im Überfluss aufgeladen werden soll, steht schon jetzt in der Kritik der Steorn-Skeptiker.
Steorn hingegen erklärte zu diesen Vorwürfen, dass jeder sich versichern könne, dass die verhältnismäßig kleine Batterie nicht ausgetauscht werde und die Apparatur dennoch volle sechs Wochen lang auf Hochtouren laufen werde. Eine Leistung, wie sie von der Batterie alleine in keinster Weise erbracht werden könnte.
Spätestens am 31. Januar 2010, wenn die Demonstration in Dublin beendet wird, werden Kritiker und Befürworter mehr wissen. Wir werden weiterhin berichten...
- Eine Einführung in die Orbo-Technologie, weiterführende Informationen, Meinungen und die insgesamt drei Live-Streams finden Sie HIER
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"Steorn"-Perpetuum Mobile: demonstration wegen "technischer Probleme" verschoben
7. Juli 2007