
Springfield/ USA - Während sich derzeit die Suche nach Wasservorkommen jenseits der Erde hauptsächlich auf Himmelskörper in unserem eigenen Sonnensystem konzentriert, fahnden Astrophysiker der US-Universitäten Missouri und Arizona State nach Hinweisen auf Wasser in fernen jungen Planetensystemen.
In ihrer Studie, die im Fachmagazin "Astrobiology" publiziert wurde, beschreiben die Forscher um Melissa Morris, wie mittels Infrarot-Spektroskopie protoplanetare Staubscheiben, aus welchen sich später einmal Planeten entwickeln können, zu analysiert werden sollen, um darin nach dem Vorhandensein von wässrigen Mineralien, sogenannten Schichtsilicaten, zu fahnden.
Zu den einfachsten dieser auch als Blatt- oder Phyllosilicate bezeichneten Mineralien zählen Tonmineralien, deren wichtigster Bestandteil Wasser ist. Sie entstehen im Zusammenspiel zwischen Gestein und flüssigem Wasser und finden sich unter anderem auch in Meteoriden, aus dem Asteroidengürtel. "Wenn man irgendwo Schichtsilikate findet, hat man auch aller Wahrscheinlichkeit flüssiges Wasser entdeckt", erläutert Melissa Morris.
Da die Emissionen von Schichtsilikate im mittleren Infrarotbereich zu finden sind, hoffen die Forscher mit Hilfe des Weltraumteleskops "Spitzer" und des "Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy" (SOFIA) deren Signaturen in den Protoplanetaren Scheiben finden zu können.
Sollten die Astrobiologen in fernen jungen Systemen Spuren von flüssigem Wasser finden, würde dies auch darauf hindeuten, dass es auch in den Entstehungstagen unseres eigenen Sonnen- bzw. Planetensystems vorhanden war. Sollte es zudem möglich sein, auch die sonstige Zusammensetzung protoplanetarer Scheiben aufzuschlüsseln, könnte anhand dieser Daten auch vorhergesagt werden, welche Art von Planeten in diesen Systemen entstehen kann.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / missouristate.edu
