
Unter dem Namen "Sigma/3AF" gründete sich innerhalb der 3AF bereits im Mai 2008 eine Kommission zur Erforschung unidentifizierter Luftphänomene. Geleitet wird diese Kommission von dem ehemaligen Verteidigungs-Attaché Alain Boudier. Ein weiteres wichtiges Mitglied von "Sigma/3AF" ist Jean-Gabriel Greslé, ein ehemaliger Militär- und Zivilpilot der "Air France", welcher selbst einige UFO-Begegnungen hatte und Autor dreier französischer Bücher zum Thema ist.
Bei dem am 31. Mai 2010 erstmals in Paris vorgestellten Untersuchungsbericht handelt es sich zwar noch um einen vorläufigen Zwischenbericht, dennoch bietet die Publikation ausführliche Hintergrundinformationen über die Geschichte der UFO-Forschung in Frankreich, eine Übersicht über die Arbeit von "Sigma/3AF" in den vergangenen zwei Jahren, kurze Beschreibungen der bedeutendsten französischen UFO-Fälle sowie Bemerkungen und Schlussfolgerungen.
"Frankreich ist das einzige Land, in dem die erfassten Daten der unidentifizierten Luftphänomene seit 1977 einer amtlichen zivilen Organisation (der CNES, die französische Raumfahrtagentur) zugeteilt werden. Die wissenschaftlichen Untersuchungen dieser Fälle werden von der GEIPAN durchgeführt", fasst der Bericht zusammen. Nach einer kurzen Beschreibung dieser Forschungsabteilung skizziert der Bericht dann auch andere quasi-offizielle Studie: den COMETA-Bericht von 1999, welcher von einer Gruppe hochrangiger pensionierter Militärs und Geheimdienstmitarbeiter verfasst wurde. Dieser Bericht kommt zu dem Schluss, dass UFOs real und wahrscheinlich außerirdischen Ursprungs sind.
"Sigma/3AF" traf sich auch mit Vertretern von vielen anderen staatlichen, militärischen und geheimdienstlichen Organisationen aus Frankreich, welche bereits Kontakt zu dem UFO-Phänomen hatten. Hierzu gehört die Gendarmerie, die seit den 1960ern systematisch UFO-Berichte sammelt; das Generalsekretariat des Nationalen Verteidigungsrates; die Luftwaffe; ein französischer Geheimdienst; die Generaldirektion für äußere Sicherheit, welche durch eine "autorisierte Quelle" eingestanden hat, dass UFOs bereits seit den frühen sechziger Jahren überwacht werden.
Der Abschnitt über die "wichtigsten französischen Fälle" bietet dann eine recht kurze Beschreibung folgender laut "Sigma/3AF" herausragender fünf Vorfälle:
1. Eine Massensichtung in Madagaskar im Jahr 1954
2. Die Landung und Nahbegegnung in Valensole im Jahr 1965, welche von der Gendarmerie dokumentiert wurde
3. Die nicht minder bekannte Landung in Trans-en-Provence im Jahr 1981
4. Ein ähnlicher Fall aus dem Jahr 1982 (beide Fälle wurden von der GEPAN untersucht und wurden jeweils in ihren Berichten #16 und #17 veröffentlicht)
5. Die Sichtung eines UFOs durch mehrere Zeugen zwischen Biarritz und Straßburg im Jahr 1990.
Im Kommentarbereich des Berichts kommen dessen Verfasser dann auf den Punkt: "Kein natürliches Phänomen kann für die Vielzahl der berichteten Beobachtungen, welche durch eine oder mehrere Radaranlagen bestätigt wurden, verantwortlich gemacht werden. Sowohl die Verteidigung als auch die Flugsicherung wurden weltweit mit einer Vielzahl von unbekannten Eindringlingen oder künstlich erzeugten Phänomenen konfrontiert."
An späterer Stelle fährt der Bericht fort: "Das Verhalten dieser Geräte bei Begegnungen mit Kampfjets oder Abfangjägern - manche haben an wirbelnden Schlachten in den USA teilgenommen - legen nahe, dass sie kontrolliert, geleitet oder von besonders hoch entwickelter Automation geführt werden. Zur Überlegenheit dieser Fluggeräte (gegenüber irdischen Maschinen), sofern es welche sind, ist zu sagen, dass keine der vielen Verfolgungen vom Erfolg gekrönt war."
Nach der Aufzählung einer Reihe von UFO-Merkmalen, wie z.B. die "bemerkenswerte Beschleunigung der Objekte aus dem Stand heraus", schließt der Bericht mit der These, dass ein terrestrischer Ursprung für alle Beobachtungen seit dem Zweiten Weltkrieg abzulehnen sei.
"Wäre eine Nation in der Lage, eine Armada dieser exotischen Geräte herzustellen, die wir seit mehr als einem halben Jahrhundert beobachten, hätten die Mittel der Analyse und Logistik eine rasche Identifizierung bereits erlaubt. Die illegalen Überflüge würden zudem einen casus belli [Ursache für Krieg] darstellen."
Die Experten der Kommission meinen zudem, dass "die oben genannten Merkmale vermuten lassen, dass in vielen Fällen die besagten Objekte von der Luftverteidigung als Teil einer uns weit überlegenen Technologie erkannt werden könnten."
Übereinstimmend mit dem "COMETA-Report" kommt die Kommission "Sigma/3AF" zu dem Schluss, dass sich die Menschheit wahrscheinlich einer außerirdischen Präsenz gegenüber sieht. Dieselbe Schlussfolgerung des COMETA-Reports wurde bereits 1999 kontrovers diskutiert und von der französischen Presse stark kritisiert.
Dennoch meint auch die 3AF-Kommission, dass "die zentrale Hypothese des COMETA-Reports bis zum heutigen Tage nicht abgelehnt werden kann und immer noch vollkommen glaubwürdig ist. Viele Dokumente und Materialien, welche von den Autoren dieses Berichtes untersucht wurden, bestätigen dies. Wir haben deshalb die Möglichkeit als Arbeitshypothese beibehalten, dass die meisten der beobachteten Geräte nicht irdischen Ursprungs sind."
- Den Original-Bericht von "Sigma/3AF" (als PDF) finden Sie HIER
- Den COMETA-Report (als PDF) finden Sie HIER
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