
Dublin/ Irland - Sonnenstürme bewegen sich nicht - wie bislang angenommen - immer nur stetig und geradlinig, sondern können plötzlich ihre Richtung wechseln, dramatisch beschleunigt werden und dann mit noch stärkerer Kraft auf das Magnetfeld der Erde treffen. Diese Erkenntnis ist das Ergebnis einer Auswertung neuer 3D-Daten der NASA-Sonnensatelliten "STEREO".
Im Fachmagazin "Nature Communications" haben die Forscher um Peter Gallagher und Jason Byrne vom "Trinity College" in Dublin ihre Untersuchungsergebnisse veröffentlicht: "Die Erkenntnis hat uns wirklich überrascht. Koronale Massenauswürfe können zunächst in eine Richtung starten und dann plötzlich die Richtung wechseln."
Die Ergebnisse sind derart ungewöhnlich, dass die Forscher zunächst vermuteten, dass es sich um einen Fehler handelte. Doch eine intensive Überprüfung dutzender Eruptionsdaten bestätigte die Ergebnisse zusehends.
"Unsere 3D-Visualisierung zeigt eindeutig, dass Sonnenstürme in den oberen Breitengraden der Sonne abgelenkt werden und dann Planeten treffen, die sie sonst verfehlt hätten", so Byrne.
Bei STEREO (Solar TErrestrial RElations Observatory) handelt es sch um zwei Zwillingssatelliten, die die Sonne auf der gleichen Umlaufbahn wie die Erde umkreisen, simultan zueinander unser Zentralgestirn beobachten und dabei die Koronalen Massenauswürfe der Sonne aus zwei von einander entfernten Positionen (der Erde voraus und hinterher) heraus vermessen und dokumentieren.
Das Magnetfeld der Sonne ist wie ein Stabmagnet aufgebaut und lenkt dadurch die Massenauswürfe zurück in Richtung des solaren Äquators. In niedrigeren Breitengraden werden sie vom Sonnenwind ergriffen und in Richtung der Planeten gerichtet. Sobald die Koronalen Massenauswürfe im Sonnenwind eingebettet sind, können sie deutlich beschleunigt werden.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov