
Zürich/ Schweiz - Seit fünf Monaten graben Archäologen fieberhaft am Ort des zukünftigen Züricher Parkhauses Opéra und sind hier auf Funde gestoßen, wie sie alle bisherigen Erwartungen übertreffen. Neben den Resten von mindestens fünf übereinander liegenden Siedlungen wurden zudem einige bedeutende Einzelfunde gemacht, wie zum Beispiel ein Feuersteindolch und eine erstaunlich gut erhaltene Holztür.
Die aufgedeckten Siedlungsreste, so berichtet das Hochbaudepartement der Stadt Zürich, stammen aus der Zeit zwischen ca. 3700 und 2500 v. Chr. Zudem wurden auch Sedimentschichten gefunden, die Aussagen über den schwankenden Seespiegel des Zürichsees zulassen.
Neben den Schichten und Baubefunden, deren Auswertung auch noch die nächsten Jahre in Anspruch nehmen wird, wurde auch eine ganze Reihe bedeutender Einzelfunde gemacht. Neben einem Feuersteindolch aus Italien, anhand dessen die Archäologen transalpine Handelswege nachweisen können; einem neuen Pfeilbogentyp mit Rindenverzierung und einer noch zu bestimmenden Klebetechnik und steinzeitlichen Bauteilen aus Holz (u.a. Schindeln aus dem Raum Zürich), die Auskünfte über die damalige Bauweise geben, entdeckten die Forscher eine erstaunlich gut erhaltene steinzeitliche Tür aus Holz.
Hierbei handelt es sich nach ersten Einschätzungen um die drittälteste Tür der Schweiz und wahrscheinlich Europas. Das Türblatt misst 153 x 88 cm. Drei Bretter wurden durch zwei Leisten verbunden - die Fixierung erfolgte mit je drei sorgfältig aus den Brettern herausgearbeiteten Ösen innerhalb derer zwei einfache Zapfen das Blatt im Türrahmen drehen konnte. Aufgrund der ausgefeilte Steckverbindung und sogar noch vorhandenen Türangel ist die Züricher Tür besser erhalten ein die bislang zweitälteste Tür aus Pfäffikon.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / stadt-zuerich.ch