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Dienstag, 26. Oktober 2010

Bienen lösen mathematisches Problem schneller als Computer

Westliche Honigbiene | Copyright: Ricks at de.wikipedia / GNU FDL

London/ England - Obwohl sie nur über ein Hirn von der Größe eines Grassamens verfügen, lösen Honigbienen das mathematische "Problem des Handelsreisenden" schneller als Computer, die zu dessen Lösung oft mehrere Tage benötigen.

Das im Englischen als "Traveling Salesman Problem" (TSP) bezeichnete Problem besteht darin, eine möglichst kurze Reihenfolge für den Besuch mehrerer Orte zu wählen. Besagte Honigbienen lernen in erstaunlich kurzer Zeit, die kürzeste Route zwischen zufällig gefundenen Blüten zu finden.

Wie Forscher um Dr. Nigel Raine von der " Royal Holloway's School" an der "University of London" in der kommenden Ausgabe des Fachmagazins "The American Naturalist" berichten, lösen Computer das Problem durch den Vergleich der Streckenlängen aller möglichen Routen, um dann schlussendlich die kürzeste Gesamtstrecke zu wählen.

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"Bienen auf der Futtersuche lösen das 'Problem des Handelsreisenden' jeden Tag", erläutert Raine. "Sie besuchen dabei Blüten an verschiedenen und zahlreichen Orten. Weil ihr Flug viel Energie verbraucht, finden sie täglich eine Route, die die Flugstrecke auf ein Minimum reduziert".

Mittels einer Computersimulation von Blüten haben die Forscher das Verhalten von Bienen untersucht und dabei die Abfolge der angeflogenen Blüten studiert. Das Ergebnis belegt, dass die Insekten - nachdem sie die Futterquellen einmal entdeckt haben - die jeweils kürzeste Route zwischen den Blüten in erstaunlich schneller Zeit auswählen.

Diese Erkenntnis, so der Wissenschaftler, habe auch Bedeutung für die Welt des Menschen, da auch unser modernes Leben von Netzwerken wie Verkehrsfluss, Internetinformationen und Versorgungsketten abhängig ist: "Wenn wir verstehen, wie die Bienen dieses Problem trotz ihrer winzigen Gehirne und ohne Computer lösen, können wir auch unsere Organisation alltäglicher Netzwerke verbessern, ohne aufwendige Computerberechnungen aufwenden zu müssen."

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / rhul.ac.uk
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