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Mittwoch, 24. November 2010

Privatforscher will außerirdische Lebensformen in Eis-Meteoriten gefunden haben

Das größte und noch unaufgetaute Fragment (#1) des angeblichen Eismeteoriten | Copyright: snydericyrite.com

South Haven/ USA - Am 12. März 2000 entdeckte Duane P. Snyder Fragmente eines Eisblocks, wie er offenbar nur wenige Momente zuvor vom Himmel gestürzt war. Im Innern dieses Eisblocks, den Snyder für einen Eismeteoriten hält, konnten Strukturen entdeckt werden, von welchen Snyder glaubt, dass es sich um außerirdische Kleinstlebewesen handeln muss. Erste Untersuchungsergebnisse will Snyder am 30. November auf einer Pressekonferenz präsentieren.

Wie Snyder auf seiner zu seinem Fund, den ersten Untersuchungen und Schlussfolgerungen eingerichteten Homepage "snydericyrite.com" berichtet, habe er selbst den das Herabfallen des angeblichen Eis-Meteoriten nicht selbst beobachtet. Aus der Tatsache, dass sich jedoch schon recht schnell und noch in seiner Anwesenheit Schmelzwasser um die größeren Fragmente gebildet hatte, und kleinere Teile sehr schnell wegschmolzen, schließt er jedoch, dass es sich nur um die Fragmente eines Eismeteoriten handeln könnte. Sollte sich alleine diese Einschätzung bestätigen lassen, wäre dies der erste auf Eis-Meteorit, der auf der Erde gefunden und sichergestellt werden konnte.

Mikroskopaufnahmen der angeblichen "Lebensformen" aus dem Schmelzwasser eines der Fragmente | Copyright: snydericyrite.com

Im Schmelzwasser eines dieser Fragmente (Ice Meteorite number two) entdeckte Snyder dann Strukturen, die er für die Überreste einstiger außerirdischer Lebensformen hält. "Obwohl die Fragmente des Eismeteoriten mit irdischen Lebensformen kontaminiert sein können (schließlich schlug der Einsbrocken auf der Erde auf), kann jedoch auf unterschiedliche Weise nachgewiesen werden, dass die Lebensformen im Schmelzwasser aus den Fragmenten außerirdischer Herkunft sind", zeigt sich Snyder in einer Presseerklärung überzeugt. Bislang belege eine Analyse der Partikel zwar, dass es sich um einen Eis-Meteoriten handele, dennoch seien "diese Partikel und ihre Elemente noch nicht differenziert" worden.

Ein erster Weg, die außerirdische Herkunft zu bestimmen, sieht Snyder in einer Altersbestimmung der Strukturen im Schmelzwasser aus dem Eisfragment (#2). "Diese könnten sehr alt sein, vielleicht hunderte oder tausende von Jahren alt. Eine Kohlenstoffdatierung sei zwar bereits versucht worden, konnte jedoch aufgrund der geringen Mengen an Material nicht erfolgreich durchgeführt werden. "Sollten die Lebensformen also älter sein als die Umgebung, auf welcher der Eisbrocken eingeschlagen ist, wäre das ein Beweis für ihre außerirdische Herkunft", erläutert Snyder seine sicherlich ganz eigene Auslegung einer solchen Beweisführung.

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Eine weitere Methode wäre eine RNA- und DNA-Analyse. Von einer solchen Untersuchung erhofft sich Snyder die Bestätigung, dass es sich um sogenannte Hyperthermophile, also um Lebensformen handelt, die Temperaturen von über 80 bis zu 120 Grad Celsius aushalten und wie sie auch auf der Erde unter enormen Druckbedingungen im Umfeld von hydrothermalen Quellen (Schwarzer Raucher) am Grund der Tiefsee vorkommen. Bislang liege eine solche Expertise jedoch noch nicht vor.

Eine dritte Möglichkeit des Nachweises der außerirdischen Herkunft der "Lebensformen" sieht Snyder in einer Beprobung des Inneren der offenbar immer noch in gefrorenem Zustand erhaltenen Kerne der Eisfragmente. "Sollten sich darin auch Lebensformen finden, kann eine Kontamination durch den Einschlag auf de Erde sicherlich ausgeschlossen werden, weshalb es sich in einem solchen Fall also um außerirdische Lebensformen handeln muss", so Snyder.

Mikroskopaufnahmen weiterer "Lebensformen" | Copyright: snydericyrite.com

Zugleich erläutert Synder, dass die fotografierten "Lebensformen" im Innern und nicht auf der Oberfläche des Eisfragments Nummer 2 entdeckt wurden und gesteht zugleich ein, dass man nicht über die geeigneten Instrumente, Fachkenntnis und Einrichtungen verfüge, um eine weiterführende Analyse der Eisfragmente durchzuführen. "Aus diesem Grund haben wir das größte Fragment (Ice Meteorite number one) auch noch nicht aufgetaut, um weitere Analysen zu ermöglichen."

Während viele Astronomen und Meteorologen zwar die Existenz von Eis-Meteoriten im All nicht grundsätzlich bestreiten, glauben nur Wenige, dass solche Brocken die Reise durch die Erdatmosphäre überstehen könnten und sich stattdessen entsprechende Eisbrocken innerhalb der Erdatmosphäre bilden, glaubt Snyder, dass die gefundenen Eisbrocken vom Saturnmond Enceladus stammen: "Enceladus ist der bislang einzige Himmelskörper von dem aus freigeschlagene Wassereisbrocken ihren Weg in Richtung Erde finden könnten. Eine Gas-Analyse eines der kleineren Fragmente, die 2001 durchgeführt wurde, deckt sich mit den Ergebnissen der Ergebnissen der NASA-Sonde 'Cassini', die am 9. Oktober 2008 die Wassereisfontänen auf Enceladus analysieren konnte (...wir berichteten)."

Die fotografierten Strukturen hält Snyder für außerirdische anaerobe Meereslebewesen bzw. Fragmente dieser Tiere, deren Heimat Snyder in hydrothermalen Schloten auf dem Grund der unter einem Eispanzer verborgenen Wasserozeane auf Enceladus vermutet.

Snyder selbst zeigt sich von seiner Deutung der bisherigen Beobachtungs- und Untersuchungsergebnisse derart überzeugt, dass er zwei Aufrufe an die wissenschaftliche Gemeinschaft aber auch Laien ausgelobt hat: 10.000 US-Dollar werde er jener Person (oder Team) auszahlen, die als erste mindestens drei der im Schmelzwasser gefundenen und bereits analysierten Partikel vorlegen und deren irdischen Ursprung nachweisen kann. Weitere 5.000 US-Dollar verspricht Snyder der Person, die den irdischen Ursprung einer fünfseitigen Struktur identifizieren kann, die er als "Boney Structure" (knochige Struktur?) bezeichnet (s. f. Abb.) und von welcher Snyder glaubt, dass es sich um ein Fragment einer außerirdischen Lebensform handelt.

Die sog. "Boney Structure" | Copyright: snydericyrite.com

Weitere Details und Ergebnisse der, laut Snyder, u.a. an der "Universität of Montreal" und dem "Tascon Labor" durchgeführten Analysen will Synder auf einer Pressekonferenz am 30. November 2010 (kommender Dienstag) im "Ramada Inn Conference Center in South Haven (Michigan) präsentieren.

- Duane P. Snyders Seite mit weiteren Informationen und zahlreichen Abbildungen finden Sie HIER

- Eine meteorologische Diskussion der Wahrscheinlichkeit, dass Eis-Meteoriten aus dem All die Erdoberfläche erreichen können (engl.) finden Sie HIER

Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lag unserer Redaktion noch keine Reaktion eines anerkannten Experten auf den angesprochenen Gebieten (Biologie, Astrobiologie usw.) vor.

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / snydericyrite.com
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