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Freitag, 18. Februar 2011

Stärkste Sonneneruption seit Jahren feuert Richtung Erde

Archiv: Sonneneruption | Copyright: NOAA

Washington/ USA - Es war die stärkste Sonneneruption seit 2006, die am Mittwoch gewaltige Plasmafahnen in Richtung Erde gefeuert hatte, Forscher erwarten das Eintreffen der geladenen Partikel in der (heutigen) Nacht auf Freitag den 18. Februar. Neben ungewöhnlich gen Süden reichenden Polarlichtern könnte das Ereignis auch technische Systeme im Erdorbit und auf der Oberfläche beeinträchtigen.

Laut Informationen der "British Geological Survey" (BGS) werden sich die koronalen Massenauswürfe (KMA, CME) jedoch nicht ganz so stark auswirken, wie zunächst vermutet. Es könne aber immer noch sein, dass die Kraft der Eruptionen ausreiche, um Polarlichter auch südlich der gewöhnlich nördlichen Sichtungsregionen an den Himmel zu zaubern. Schon jetzt, so berichten allerdings staatliche Medien in China, habe sich die Sonneneruption auf Kurzwellen-Radiokommunikation im Süden des Landes störend ausgewirkt.

Das "Space Weather Prediction Center" der NASA geht indes davon aus, dass zwei vorangegangene Eruptionen vom 12. und 13. Februar von der Gas- und Partikelflamme des stärksten Ausbruchs am 15. Februar, den die Forscher in die Kategorie der sogenannten "X2-flares" einordnen, eingeholt werden, noch bevor sie auf das Magnetfeld der Erde treffen.

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Die Quelle aller drei Ausbrüche war der Sonnenfleck 1158, der sich in den vergangenen Tagen zusehends ausgedehnt hatte. Neben Satelliten im Erdorbit können starke Sonnenstürme auch sensible elektrische Netzwerke auf der Erde beeinträchtigen oder sogar lahmlegen.

Unterschiedliche Sonnenbeobachtungen vor und während des Ausbruchs am 15. Februar 2011

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Eine von der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA finanzierte Studie der "National Academy of Sciences" (NAS) (...wir berichteten) hat die sozialen und ökonomischen Auswirkungen einer Super-Sonneneruption und dem darauf folgenden geomagnetischen Sonnensturm eruiert, wie Astro-Meteorologen sie für 2012 erwarten, wenn der aktuelle Sonnenfleckenzyklus voraussichtlich seinen Höhepunkt erreichen wird. Das Ergebnis lässt aufhorchen: Kaum ein Aspekt unseres alltäglichen Lebens bleibt unberührt.

Die Hauptgefahr, die von den solaren Ereignissen ausgeht, besteht für die irdischen Energieversorgungsnetzwerke, von denen wiederum ein Großteil der Infrastrukturen unseres täglichen Lebens abhängt. So könnten elektrische Streuströme das Kupfer in Trafowicklungen von Stromverteilerstationen zum Schmelzen bringen, zumal die Überlandleitungen wie weitläufige Antennen wirken und die Ströme über weite Gebiete verteilen können. Die bislang gravierendsten Auswirkungen eines Sonnensturms auf das irdische Energienetz wurden 1859 - als alle Telegraphen-Verbindungen durchbrannten - und 1989 in Kanada registriert, als mehr als sechs Millionen Menschen für mehr als neun Stunden ohne Strom waren. Durch die weitläufige Verknüpfung unterschiedlicher lokaler und internationaler Stromleitungsnetzwerke, sei das heutige Energieverteilungssystem so störungsgefährdet wie nie zuvor. Somit, so der Bericht, ist eine weitflächige Kettenreaktion derzeit mehr als wahrscheinlich.

Die Experten schätzen, dass alleine in den USA rund 130 Millionen Menschen von einem derartigen Stromausfall betroffen sein könnten. Doch der Verlust des elektrischen Stroms aus der Steckdose sei nur der Anfang - hätte er doch auch gravierende Auswirkungen auf alle davon abhängigen infrastrukturellen Einrichtungen.

So wären die unter anderem die Wasseraufbereitung, Radio-, TV- und Kommunikationsnetzwerke, Satelliten, das GPS-System sowie die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Heizwärme, Kühlkälte, Kraftstoffen und die Abwasserentsorgung betroffen. Die übergreifenden Abhängigkeitsverhältnisse der einzelnen Faktoren würden es hinzu erschweren, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen, wenn es etwa unmöglich wäre, Generatoren ohne Wasser wieder in Gang zu bringen.

Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung, lagen uns noch keine Informationen über weitere Auswirkungen der Flares auf irdische Systeme vor....

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / bgs.ac.uk / swpc.noaa.gov
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