
Saarbrücken/ Deutschland - In jedem Frühjahr veröffentlicht das "International Crop Circle Archive" (ICCA) seinen statistischen Rückblick auf das vergangene Kornkreis-Jahr. Wenn auch in geringerem Ausmaß wie in Vorjahren, so belegen doch auch die aktuellen Zahlen für 2010 einen seit bald 10 Jahren anhaltenden Trend: "Von Jahr zu Jahr werden weltweit weniger Kornkreise entdeckt".
Waren es im Vorjahr (2009) noch 124 bekannt gewordene Kornkreisformationen, so konnten Kornkreisforscher 2010 nur noch 120 in insgesamt 14 Ländern dokumentieren.
"Das sind nur geringfügig weniger Kornkreise als im Vorjahr, dennoch bestätigt sich damit eine Entwicklung, wie sie seit 2001 bzw. 2003 zu beobachten ist: Jedes Jahr werden weniger Kornkreise entdeckt", erläutert der deutsche Kornkreisforscher und Sachbuchautor Andreas Müller (kornkreise-forschung.de), die von ihm veröffentlichte Statistik. Bisheriger quantitativer Höhepunkt der Kornkreise war das Jahr 2000 als weltweit 275 Kornkreise entdeckt wurden - also rund 44 Prozent mehr als 2010.
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Interessant sei auch, so Müller, dass 2010 in den USA nur ein Kornkreismuster entdeckt wurde, bei dem es sich hinzu auch noch nur um eine Fälschung für ein Musik-Video gehandelt hatte, und in Kanada 2010 keine Kornkreise gefunden wurde. Auch in diesen Ländern ist die Anzahl der Kornkreise seit Jahren rückläufig.

Für Müller spiegeln die Zahlen einen Rückgang "echter", also nicht von Menschen mechanisch erzeugter, Phänomene wider, zumal die Anzahl gefälschter Kornkreise stets zunimmt. Ein von Kritikern immer wieder heraufbeschworenes schwindendes Interesse als Grund für den Rückgang der Kornkreiszahlen, kann der Forscher nicht bestätigen: "Sicher: das allgemeine Interesse an den Kornkreisen steigt und fällt mit der Medienpräsenz des Phänomens, doch ein Überblick über die internationalen Berichte in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen zeigt, dass das Thema weiterhin immer wieder interessiert. Dies belegen auch die Besucherzahlen von Kornkreis-Seiten im Internet."
Dass der Faktor Mensch mittlerweile ein großer Faktor des jährlichen Kornkreisgeschehens ist, bezweifelt Müller indes nicht. Seiner Ansicht nach ist sogar die Mehrzahl der Kornkreise das Werk von Menschen. "Es gibt aber eben weiterhin jene Kornkreise, deren Ursprung weiterhin rätselhaft ist. Für dieses Phänomen gibt es auch wissenschaftliche Indizien und Beweise. Dieses Phänomen - und nicht die von Menschen erzeugten Randerscheinungen - ist es, was die Kornkreisforschung interessiert."
Was der stetige Rückgang an Kornkreisen bedeutet, darüber spekuliert Müller indes nicht: "Solange wir noch nicht die wirkliche Quelle der 'echten' Kornkreise kennen, ist jegliche Diskussion rein spekulativ. Es gab und gibt zwar immer wieder auch Forscher und Autoren, die sowohl die Kornkreise als auch die Statistiken in das Korsett ihrer eigenen Theorien und Argumente zwängen wollen - meist ist das jedoch eine Sackgasse und funktioniert nur solange, wie man der vorgegebenen Denkweise strikt folgt."
Aktuell sei dieses Vorgehen besonders in der anhaltenden Diskussion um den angeblichen Weltenwandel Ende 2012 beliebt: "Während einige Autoren die Kornkreise als Zeichen der angeblich bevorstehenden Ereignisse um 2012 interpretieren und dabei behaupten, dass bis Ende 2012 jedes Jahr mehr Kornkreise entdeckt werden, zitieren Kritiker dieser Interpretation dann den zahlenmäßigen Rückgang der Kornkreise als Beweis gegen diese Deutung: Dabei vergessen sie dann aber, dass auch ein Rückgang auf ein Ereignis hindeuten kann - ähnlich etwa wie ein Countdown."
Bücher zum Thema:
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Schon zuvor erläuterte Müller auf "grenzwissenschaft-aktuell.de":
"Ähnliche deutliche Rückgänge gab es bereits zuvor und danach stieg die Anzahl der Kornkreise wieder an. Was zu diesen Entwicklungen führt und ob diese möglicherweise durch was auch immer beeinflusste Zyklen darstellen, ist bislang noch unklar. Hierfür müssen noch größere Zeiträume überblickt werden. Doch hierzu fehlen bislang die statistischen Grundlagen.
Kornkreisphänomene können ja schon Jahrhunderte zurückverfolgt werden und immer wieder sind Anstiege und Rückgänge zu beobachten. Im Epizentrum der Kornkreise, dem Süden Englands gab es sogar ganze Jahrgänge ohne Kornkreise, die dann in späteren Jahren in die Felder zurückkehrten."
Wieviele Kornkreise als "echte Phänomene" gelten, geht aus der Erhebung des ICCA nicht hervor. "Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass bei Weitem nicht alle dokumentierten Kornkreise nach den gleichen Standards untersucht werden können und dadurch auch hier die Grundlage für eine diesbezüglich statistische Auswertung dieses Verhältnisses fehlt."
"Ähnliche deutliche Rückgänge gab es bereits zuvor und danach stieg die Anzahl der Kornkreise wieder an. Was zu diesen Entwicklungen führt und ob diese möglicherweise durch was auch immer beeinflusste Zyklen darstellen, ist bislang noch unklar. Hierfür müssen noch größere Zeiträume überblickt werden. Doch hierzu fehlen bislang die statistischen Grundlagen.
Kornkreisphänomene können ja schon Jahrhunderte zurückverfolgt werden und immer wieder sind Anstiege und Rückgänge zu beobachten. Im Epizentrum der Kornkreise, dem Süden Englands gab es sogar ganze Jahrgänge ohne Kornkreise, die dann in späteren Jahren in die Felder zurückkehrten."
Wieviele Kornkreise als "echte Phänomene" gelten, geht aus der Erhebung des ICCA nicht hervor. "Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass bei Weitem nicht alle dokumentierten Kornkreise nach den gleichen Standards untersucht werden können und dadurch auch hier die Grundlage für eine diesbezüglich statistische Auswertung dieses Verhältnisses fehlt."
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / kornkreise-foschung.de