
Paris/ Frankreich - Aus zuvor 47 Vorschlägen hat die europäische Raumfahrtagentur ESA vier Projekte ausgewählt, um in einer finalen Entscheidung als Mission ausgewählt zu werden, wie sie schon 2020 starten soll. Eines der vier Finalistenprojekte ist ein Weltraumteleskop, mit dem die Atmosphären von fernen Exoplaneten analysiert werden sollen. Das Instrument wäre damit das erste, mit dem auch bestimmt werden könnte, ob ein untersuchter Exoplanet Leben nach irdischen Maßstäben beherbergen kann.
Das "Exoplanet Characterisation Observatory" (EChO) konkurriert dabei mit dem Röntgenobservatorium "Large Observatory For X-ray Timing" (LOFT) zur Untersuchung sich schnell bewegender und hochenergetischer Umgebungen Schwarzer Löcher, um Neutronensterne und Pulsare, sowie zur Untersuchung von Röntgenstrahlenausbrüchen; dem Satelliten "Space-Time Explorer and Quantum Equivalence Principle Space Test" (STE-Quest), mit dem astrophysikalische Fragestellungen vertieft werden sollen und der Sonde "MarcoPolo-R", mit der die ESA Proben auf einem Asteroiden entnehmen und zurück zur Erde transportiert werden sollen.
Mit einem 1,2 Meter durchmessenden Spiegel, soll das Teleskop ferne Exoplaneten während ihres Transits vor ihren Zentralgestirnen beobachten. Hierbei ziehen die Planeten vor der "Sonnenscheibe" ihres Sterns vorbei, wodurch das Teleskop das dabei durch die Atmosphären der Planeten fallende Sternenlicht spektral analysieren soll. "EChO" würde sich dabei gezielt auf die Suche nach Biomarkern in den fernen Atmosphären konzentrieren, wie sie auf mögliches oder sogar vorhandenes Leben auf den analysierten Planeten hinweisen können.
Dem Wettbewerb innerhalb des "Cosmic Vision 2015-2025"-Programms der ESA stehen 470 Millionen Euro zur Realisierung einer sogenannten "Medium Class"-Wissenschaftsmission zur Verfügung. Die M3-Phase ist der dritte Wettbewerb nach M1 und M2, deren Raumschiffe wahrscheinlich ab 2017 starten sollen.
Eine finale Entscheidung über den M3-Gewinner werden die ESA-Wissenschaftler nun intensiv beraten - ein Prozess, der sich allerdings noch weitere vier Jahre hinziehen.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / echo-spacemission.eu / esa.int / bbc.co.uk