
Lyon/ Frankreich - Die "Internationale Agentur für Krebsforschung" (International Agency for Research on Cancer" (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organisation) der "Vereinten Nationen" hat hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie etwa durch Mobilfunkgeräte erzeugt werden, als möglicherweise für Menschen karzinogen, also krebserregend, (2B) klassifiziert.
Zu diesem Schritt kam die WHO auf der Grundlage der Einschätzung einer Arbeitsgruppe von 31 Wissenschaftlern aus 14 Ländern, deren Ziel es anhand der Beurteilung hunderter Studien zum Thema war, das Krebsrisiko durch die elektromagnetischen Felder von Mobilfunktelefonie einzuschätzen. Ihre Ergebnisse werden die Wissenschaftler ausführlich in den "IARC Monographs" und im Fachmagazin "The Lancet Oncology" veröffentlichen.
Besonders der Umstand, dass die Anzahl der Mobilfunknutzer nahezu täglich steigt - die WHO schätzt, dass derzeit weltweit rund fünf Milliarden Mobiltelefone genutzt werden - erfordere eine solide Einschätzung des langfristigen Gesundheitsrisikos der Technologie, besonders, da mehr und mehr junge Menschen und auch Kinder die mobilen Endgeräte nutzen.
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Während die IARC darauf hinweist, dass die Einschätzung das Krebsrisiko nicht quantifiziert, verweist sie in Ihrer Pressemitteilung zugleich ausdrücklich auf besorgniserregende Studien, in welchen bei Vieltelefonierern (durchschittl. 30 Minuten pro Tag seit mehr als 10 Jahren) das Risiko Gilome (Hirntumore) zu entwickeln, um 40 Prozent ansteige.
"Die Beweislage ist stark genug, um die Schlussfolgerung und eine Einstufung des Krebsrisikos durch Mobilfunktelefonie in die Kategorie 2B (möglicherweise krebserregend) zu rechtfertigen", so der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Dr. Jonathan Samet von der "University of Southern California". Diese Schlussfolgerung bedeute, dass es also ein Risiko geben könnte und dass aus diesem Grund auch zukünftig mögliche Verbindungen zwischen Mobiltelefonen und Krebsrisiken sorgfältig untersucht werden müssen, damit deren Ergebnisse dann auch Hilfe und Anleitung bei der Umsetzung von Gegenmaßnahmen geben können, so die Forscher.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / iarc.fr