
Washington/ USA - Mit dem Weltraumteleskop "Kepler" sucht die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA Planeten jenseits des Sonnensystems. Jetzt ist dem Planetensucher erstmals der direkte Nachweis eines Planeten gelungen, der gleich zwei Sonnen bzw. Sterne umkreist. Auch wenn es auf dem Planeten wahrscheinlich kein Leben gibt, so belegt die Entdeckung dennoch, dass es auch in solchen Doppelsternsystemen grundsätzlich lebensfreundliche Planeten geben könnte und erhöht damit erneut die wahrscheinlich von Leben im All - sind doch die meisten der Sterne in unserer Galaxie Teil eines solchen Binärsystems.
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200 Lichtjahre von der Erde entfernt, umkreist der Planet "Kepler-16b" ein bedeckungsveränderliches Sternenpaar, also die beiden Sterne eines sogenannten Binärsystems, die sich bei ihrer Umkreisung perspektivisch von Kepler, bzw. der Erde aus betrachtet, gegenseitig verfinstern. Hierbei handelt es sich um zwei unterschiedlich große Sterne von etwa 69 und 20 Prozent der Masse unserer Sonne.

"Kepler-16b" ist in etwa so groß wie Saturn und besteht wahrscheinlich zur Hälfte aus Gestein und zur anderen Hälfte aus Gas. Er umkreist beide seiner Sterne und benötigt hierfür 229 Tage. Leben halten die Wissenschaftler um Dr. Laurance Doyle vom "SETI Institute", die ihre Forschungsergebnisse aktuell im Fachmagazin "Science" veröffentlicht haben, auf dem Planeten jedoch für nach irdischen Maßstäben unwahrscheinlich - umrundet der Planet seine "Sonnen" doch außerhalb der "habitablen Zone". Innerhalb dieser Abstandsregion ermöglichen gemäßigte Oberflächentemperaturen das Vorkommen von flüssigem Wasser und damit die Grundlage des Lebens, wie wir es auf der Erde kennen. Da selbst der größere des Sternenpaares kleiner und damit auch kälter ist als unsere Sonne, liegen auch die Oberflächentemperaturen auf "Kepler-16b" wahrscheinlich weit unter dem Gefrierpunkt.
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"Diese Entdeckung", so kommentiert der Chefwissenschaftler der "Kepler"-Mission William Borucki, "bestätigt uns eine bislang nur vermutete neue Klasse von Planetensystemen, in welchen es auch Leben geben könnte. (...) Vor dem Hintergrund, dass die meisten Sterne in unserer Galaxie einem Binärsystem angehören, bedeutet dies auch, dass es hier sehr viel mehr Möglichkeiten für lebensfreundliche Planeten gibt als um Umfeld von Einzelsternen."
Animation 1: Der "Tanz zweier Sonnen und eines Planeten"
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Animation 2: Die Umlaufbahnen der beiden Sterne und ihres Planeten
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov