
Mountain View/ USA - Aufgrund einer kräftigen Finanzspritze des Air Force Space Command (AFSPC) kann das SETI-Institute, das nach intelligenten außerirdischen Radiosignalen im All sucht, seine Arbeit mit dem Allen Telesope Array (ATA) wieder aufnehmen und wird sich nun gezielt der Such nach Signalen Außerirdischer aus Richtung der mit Hilfe des Weltraumteleskops Kepler neu entdeckten Exoplaneten, darunter auch und insbesondere der Planet Kepler-22b, der seinen Stern inmitten dessen habitbale Zone umkreist und damit Leben beherbergen könnte.
Noch im vergangenen April gab das "SETI Institute" bekannt, dass die millionenschwere Radioteleskopanlage in Kalifornien, das Allen Telescope Array (ATA), vorerst wegen fehlender finanzieller Mittel abgeschaltet werde (...wir berichteten). Nachdem dann jedoch zahlreiche Prominente nicht nur zu Spenden an SETI aufriefen, sondern auch selbst oft großzügig spendeten, kann die Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenzen mit der Anlage nun fortgesetzt werden.
"Der Neustart der Arbeit am ATA wurde zusätzlich durch für die Reaktivierung der Beobachtungen notwendigen Fördergelder ermöglicht, die die United States Air Force als Teil eines formellen Gutachtens zur Nutzung des Instruments im Rahmen des "Space Situational Awareness"-Pogramms des United States Air Force Space Command (AFSPC) erhalten hat", so Jill Tarter, Direktorin am SETI-Forschungszentrum.
Das Weltraumkommando der US-Luftwaffe (ja dieses Kommando gibt es tatsächlich) plant ATA zur Beobachtung der Erdatmosphäre und des erdnahen Weltraums zu nutzen, um laufende und zukünftige Weltraummissionen sicherzustellen und die Bedrohung entsprechender Hardware, etwa durch Weltraumschrott, einschätzen zu können. Schon lange vermuten einige Beobachter jedoch, dass es dem US-Weltraumkommando nicht nur um die Sicherheit von Satelliten und Raumstationen geht, sondern man zumindest auch an möglichen Signalen aus dem All interessiert ist. Weitere Informationen über die Kopperation zwischen dem AFSPC und dem SETI-Institute bzw. dem ATA (seit 2009) finden Sie HIER
"Zum ersten Mal können wir nun unsere Teleskope auf Sterne richten, von denen wir genau wissen, dass sie über Planetensysteme verfügen", so Tarter gegenüber "grenzwissenschaft-aktuell.de". "Natürlich wird Kepler-22b (...wir berichteten) und die anderen 54 Kandidaten für Planeten innerhalb der 'grünen Zone' um ihre Sterne, Priorität bei diesen Beobachtungen genießen."
Da der Fokus der Anlage alle 300 MHz neu kalibriert werden müsse, so Tarter weiter, mache es Sinn, "zunächst alle Zielobjekte in einem Frequenzbereich zu beobachten und dann auf den nächsten zu wechseln, als jedes Ziel individuell auf allen interessanten Frequenzen einzeln abzusuchen."
So genügend Forschungsgelder zur Verfügung stünden, werde SETI alle von Kepler entdeckte Planetensystem auf diese Weise systematisch nach intelligenten Signalen absuchen.
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