
Eine der gewonnen Mammut-Blutproben. | Copyright/Quelle: Semjon Grigoriew / Northeastern Federal University, s-vfu.ru
Jakutsk (Jaktutien) - Auf den Ljachow-Inseln in der Ostsibirischen See haben Wissenschaftler der North-Eastern Federal University einen erstaunlich gut erhaltenen Mammut-Kadaver entdeckt. Nicht nur, dass Teile des Fleisches noch immer die "natürlich rote Färbung von frischem Fleisch" aufwiesen, aus einer in den Körper gestochenen Wunde trat auch noch flüssiges Blut aus. Erneut weckt der Fund eines derart gut erhaltenen Mammut-Körpers die Hoffnung nicht nur der beteiligten Forscher, schon in absehbarer Zeit die Eiszeitriesen durch Klonen wieder zum Leben erwecken zu können.
Wie die Universität berichtet, entdeckte das Team aus Paläontologen des Research Institute of Applied Ecology of the North, der North-Eastern Federal University und der Russischen Geografischen Gesellschaft um Semjon Grigoriew den Mammut-Körper am 22. Mai 2013 während einer Expedition auf die beiden südlichsten der Neusibirischen Inseln.
Das Weichgewebe des Mammuts sei "in nahezu idealem Zustand" erhalten. Nur der obere Teil des Körpers, der Kopf und das linke Hinterbein sind demnach skelettiert. Anhand von Zahn- und Knochenanalysen gehen die Forscher davon aus, dass das Tier zum Todeszeitpunkt 50-60 Jahre alt war.
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Mitglieder der Expedition mit dem auf einer der Ljachow-Inseln geborgenen Mammutkörper. | Copyright/Quelle: Semjon Grigoriew / Northeastern Federal University, s-vfu.ru
Hinzu war es den Forscher sogar möglich, flüssige Blutproben des Mammuts zu nehmen: "Das Blut ist sehr dunkel und wurde in Eiseinschlüssen unterhalb des Bauchs entdeckt. Als wir diese Einschlüsse mit einem Pickel anstachen, floss das Blut heraus", so der Wissenschaftler. "Interessanterweise betrug die Außentemperatur während der Ausgrabung minus 7 bis minus 10 Grad Celsius. Wir nehmen deshalb an, dass das Mammutblut irgendwelche vor Frost schützenden Anteile besitzt." Tatsächlich spekulierte schon 2010 Professor Kevin Campbell von der University of Manitoba im Fachjournal "Nature Genetics" über derartige Frostschutzeigenschaften von Mammutblut.
Derzeit werden die Proben des Fundes an der Universität in Jakutsk bakteriologisch untersucht, um sicher zu stellen, dass es keine gefährlichen Infektionsherde gibt bevor weiter Arbeiten durchgeführt werden sollen.
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Quelle: s-vfu.ru
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