https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de


Samstag, 6. Februar 2010

NASA verlängert Cassini-Mission bis 2017

Künstlerische Darstellung der Mission "Cassini-Huygens" | Copyright: NASA/ESA

Pasadena/ USA - Die US-Raumfahrtbehörde NASA wird die internationale Mission "Cassini-Huygens", mit der Saturn und seine Hauptmonde erforscht werden, bis 2017 verlängern. Neben dem größten Saturnmond Titan, auf dem die Cassini-Sonde Seen, Flüsse und einen Flüssigkeitskreislauf aus einem Methan-Ethan-Gemisch nachweisen konnte, steht auch Enceladus im Verdacht, dass es auf seiner Oberfläche, bzw. in dem vermuteten Wasserozean unterhalb seiner eisigen Kruste, außerirdisches Leben geben könnte. Aufgrund des neuen NASA-Budgets stehen für die Missionsverlängerung rund 60 Millionen US-Dollar pro Jahr zur Verfügung.

"Die Cassini-Mission hört nicht auf, uns ständig mit neuen und erstaunlichen wissenschaftlichen Ergebnissen zu versorgen", zeigt sich der Direktor der Abteilung für Planetenforschung der NASA, Jim Green, fasziniert. "Die Entdeckungen und Aufnahmen der Sonde haben unser Wissen über Saturn und seine Monde revolutioniert."

Die Sonde-Cassini startete im Oktober 1997 gemeinsam mit der europäischen Sonde Huygens und erreichte 2004 das Saturnsystem. An Bord der Huygens-Sonde befanden sich sechs Instrumente zur Erkundung des Saturnmondes Titan. Seit der Ankunft am Saturn senden 12 Instrumente an Bord von Cassini kontinuierlich wissenschaftliche Daten über den Ringplaneten und seine Monde Titan und Enceladus. Zunächst sollte die Mission schon 2008 enden, wurde dann jedoch erstmals bis September 2010 verlängert.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ + + HIER können Sie unseren täglichen Newsletter bestellen + + +

"Die erneute Verlängerung bis 2017 gibt den Astronomen nun die einmalige Gelegenheit, jahreszeitliche Veränderungen in einem Planet-Monde-System im äußeren Sonnensystem zu studieren", kommentiert der Cassini-Wissenschaftler Bob Pappalardo vom "Jet Propulsion Laboratory" (JPL) der NASA die Ausweitung der Mission. "Einige der wahrscheinlich erstaunlichsten Entdeckungen von Cassini stehen uns erst jetzt bevor."

Nachdem Cassini kurz nach Einbruch des nördlichen Winters auf Saturn in dessen System eingetroffen war, wird die Sonde nun noch bis zur Sommersonnenwende im Mai 2017 vor Ort aktiv bleiben. Die nördliche Sommersonnenwende markiert den Beginn des nördlichen Sommers und den Winter auf der südlichen Hemisphäre des Ringplaneten.

Bislang konnte noch die eine vollständige Jahreszeitenperiode auf Saturn derart detailliert studiert werden, wie nun mit Hilfe von Cassini. Die als "Solstice Mission" bezeichnete Verlängerung der Mission beinhaltet 155 zusätzliche Planetenumrundungen, 54 weitere Vorbeiflüge an Titan und 11 Vorbeiflüge an Enceladus.

Die Ausweitung bis 2017 erlaubt den Wissenschaftlern auch eine Fortführung der Beobachtungen der Saturnringe und der Magnetosphäre des Saturns. Hierzu wird die Sonde immer wieder zwischen den Planeten und sein Ringsystem eintauchen um dann auch den inneren Aufbau des Gasplaneten, magnetische Fluktuationen und die Masse seiner Ringe genauer untersuchen.

Bücher zum Thema:

- - -

Bislang hat Cassini während 125 Saturnumrundungen, 67 Vorbeiflügen an Titan und acht an Eceladus, mehr als 210.00 Fotos geschossen und unzählige Messdaten zur Erde übermittelt. Hierbei zeigten sich unerwartete Details der Planetenstruktur, des Ringsystems und die Beobachtungen von Titan ermöglichte es den Forschern, einen Blick zurück in die Erdgeschichte zu werfen.

Die Wissenschaftler erhoffen sich nun weitere Antworten auf viele Fragen, die sich während der bisherigen Mission angesammelt haben. Darunter auch Erklärungen für die uneinheitliche Rotationsrate des Planeten und weitere Aufschlüsse darüber, ob sich unter dem dicken Eispanzer von Enceladus tatsächlich ein Wasserozean befindet, der gewaltige Eisfontänen am Südpol des Saturnmondes speist und in dem möglicherweise sogar Leben entstanden sein könnte.

- Alle unsere Meldugen zu Cassini finden Sie HIER

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov
Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de
(falls nicht anders angegeben)


Für die Inhalte externer Links übernehmen wir keine Verantwortung oder Haftung.


WEITERE MELDUNGEN finden Sie auf unserer STARTSEITE