Unerwarteter Flohkrebs unter dem westantarktischen Eis | Copyright: NASAWashington/ USA - Tief unter einer Eisplatte der Westantarktis sind Wissenschaftler der NASA unerwartet auf einen quicklebendigen Flohkrebs gestoßen. In derartiger Tiefe hatten die Forscher eigentlich nur noch mikrobiologisches Leben erwartet und keine höheren Lebensformen. Die Entdeckung beflügelt auch die Suche nach Leben auf eisigen Monden im äußeren Sonnensystem.
Entlang eines rund 20 Zentimeter durchmessenden Bohrlochs ließen die Forscher im Dezember 2009 eine Kamera bis auf eine Tiefe von 200 Meter unter der Eisplatte hinab. In dieser Tiefe, abgeschieden unter dem Eis und in gänzlicher Dunkelheit hatten die Forscher eigentlich keine komplexeren Lebensformen mehr erwartet. Zwar wurde komplexes Leben bereits zuvor tief im Innern von Gletschern entdeckt, jedoch noch nie zuvor in 200 Metern Tiefe unterhalb einer intakten Eisschicht. Neben dem Krebstier gelang es den Forschern auch, einen Tentakel sicherstellen, den sie einer Quallenart zuordnen.
Sollte es sich tatsächlich um den natürlichen Lebensraum der gefilmten, knapp drei Zentimeter großen Flohkrebsart handeln, müsste die bisherige Vorstellung über die mögliche Verbreitung komplexer Lebensformen revidiert werden.
Auch die Suche nach möglichem außerirdischen Leben, etwa unter der Eisdecke frostiger Monde im äußeren Sonnensystem, wie dem Jupitermond Europa oder dem Saturnmond Enceladus, dürfte die neue Entdeckung des Krebstierchens weitreichende Auswirkungen haben.
Weiterführende Informationen zu dem Fund wollen die Forscher um Robert Bindschadler heute auf dem Treffen der "American Geophysical Union" (AGU) in Baltimore präsentieren.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov
